Müsli und mehr: Discounter drehen weiter an der Preisschraube
Mülheim/Nürnberg (dpa) - Der Wettkampf um die günstigsten Preise bei Deutschlands Discountern geht weiter. Erneut kündigt Platzhirsch Aldi Nachlässe an - diesmal bei Frühstücksprodukten. Norma und Netto lassen nicht lange auf sich warten.
Deutschlands größter Discounter Aldi heizt den Wettbewerb im deutschen Lebensmittelhandel weiter an. Der Marktführer senkte am Samstag (18. Januar) die Preise für verschiedene Frühstücksprodukte wie Cerealien, Müsli und Joghurt um bis zu 10 Cent. Aldi gebe damit erzielte Ersparnisse an die Kunden weiter, betonte das Unternehmen. Der Konkurrent Norma zog prompt nach: Die Nürnberger teilten mit, unter anderem für verschiedene Müslisorten und Müsliriegel ab sofort ebenfalls 10 Cent weniger zu verlangen. Und auch Netto macht nun viele Frühstücksartikel um 10 Cent billiger.
Die Preissenkungen von Aldi dürften Auswirkungen auf den gesamten Einzelhandel haben. Denn viele Anbieter orientieren sich im Preiseinstiegsbereich am Discount-Marktführer. Erst vor einer Woche hatte Aldi die Preise für Eier, Instant-Kaffee und Instant-Tee gesenkt. Mehrere Ketten zogen daraufhin unverzüglich nach. Auch Norma erklärte, man gebe Einkaufsvorteile an die Kunden weiter. Eine Netto-Sprecherin nannte ebenfalls diese Begründung.
Besonders für Aldi ist es zurzeit wichtig, Preissignale zu setzen. Denn immer häufiger sieht sich der Marktführer durch Wettbewerber herausgefordert. So unterbieten Rivalen wie Lidl oder Rewe immer wieder mit Sonderangeboten die Aldi-Dauerpreise und kratzen damit am traditionellen Billig-Image des Unternehmens.
Die Supermarktkette Real startete vor einigen Monaten sogar eine Billig-Eigenmarke, die erklärtermaßen Aldi, Lidl und Co. preislich nicht nur Paroli bieten, sondern sie sogar unterbieten soll. Dabei muss der Kunde allerdings auch Abstriche bei der Qualität hinnehmen.