Sanddorn-Ernte neigt sich dem Ende
Werder (dpa) - Auf der Zunge entwickelt sich ein arg saures Gefühl. Die kleine Beere hat es in sich. Roh ist Sanddorn nur etwas für robuste Geschmacksnerven, verarbeitet findet die „Zitrone des Nordens“ immer mehr Fans.
Einige der bis zu zwei Meter hohen Sträucher tragen noch die dekorativen Beerenzweige. Von sattem gelb bis fast dunkelorange leuchten die etwa Kaffeebohnen großen Früchte: Die Sanddornernte ist fast abgeschlossen. „In diesem Jahr waren die Früchte bereits Mitte August reif, sonst meist erst im September“, sagt Christine Berger, Geschäftsführerin des Familienunternehmens im brandenburgischen Werder mit einer Anbaufläche von 100 Hektar.
Sanddorn - auf lateinisch Hippophae rhamnoides, übersetzt „leuchtendes Pferd“ - ist seit der Antike bekannt. Brandenburg hat mit fast 300 Hektar bundesweit die größte Anbaufläche. In Mecklenburg-Vorpommern gedeiht die Beere auf etwa 150 Hektar und in Sachsen-Anhalt etwa auf 100 Hektar. China hat mit 1,5 Millionen Hektar das größte Anbaugebiet der Welt, berichtet das Sanddorn Netzwerk mit Sitz im brandenburgischen Altlandsberg mit rund 75 Mitgliedern.
Sanddorn wird auch „Zitrone des Nordens“ genannt. Das liegt am hohen Vitamin-C-Gehalt der Früchte. In Bioläden, Reformhäusern und bei Direktvermarktern gibt es Sandorn-Tee, -Weine, -Liköre, -Öl, -Brotaufstriche und -Bonbons, berichtet der Verbraucherinformationsdienst aid.