Schweinefleisch-Preise stabil: Lamm und Rind teurer
Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands Verbraucher können in diesem Jahr bei Schweinfleisch mit stabilen Preisen rechnen. Lamm und Rind würden hingegen deutlich teurer, erklärte die Zentralgenossenschaft des europäischen Fleischergewerbes in Frankfurt.
Der Vorstandssprecher des nach eigenen Angaben größten Handels- und Dienstleistungsverbands der Branche, Anton Wahl, begründete die Preisentwicklung mit rückläufigen Viehbeständen: „Weideland wird zugunsten der Energieanpflanzung umgewidmet.“ Zudem werde Geflügel in diesem Jahr wegen steigender Futtermittelpreise etwas teurer.
Insgesamt waren die Preise für Fleisch und Fleischwaren 2010 nur moderat gestiegen. Schweinefleisch verteuerte sich nach den Angaben gar nicht, Rind um ein bis zwei Prozent. In der zweiten Jahreshälfte 2011 werde nun aber auch der Rindfleisch infolge des Unwälzung in der Landwirtschaft von Nahrungs- auf Energieanpflanzung um zehn Prozent anziehen, sagte Wahl: „Das ist ein globales Phänomen. Das allein auf die neue Spritsorte E10 zu schieben, wäre nicht seriös.“
Die Preise für Lammfleisch schossen nach den Angaben bereits im vergangenen Jahren um satte 20 Prozent in die Höhe. 2011 werde die Zahl der Tiere nochmals um 25 Prozent zurückgehen, die Preise deshalb zweistellig anziehen.
Im vergangenen Jahr verzehrten die Verbraucher in Deutschland pro Kopf 60,7 Kilogramm Fleisch und damit 300 Gramm mehr als ein Jahr zuvor - insgesamt bewege sich der Pro-Kopf-Konsum aber seit 1995 auf einem stabilen Niveau. Wahl wertet dies als Erfolg: „Der Verbraucher ist gerne Fleisch.“
Schweinefleisch ist mit einem Verzehr von 39,2 Kilogramm pro Einwohner nach wie vor das bei weitem beliebteste Fleisch in Deutschland. Mit großem Abstand folgen Geflügel (11,3 Kilo) sowie Rind- und Kalbfleisch (8,5 Kilo), während Lamm unter Sonstigem (1,7 Kilo) kaum ins Gewicht fällt.