Sushi in Deutschland unbedenklich

Hamburg/Salzgitter (dpa/tmn) - Wer gerne Sushi isst, kann das ohne Bedenken tun. Die wenigsten Produkte dafür stammen aus Japan. Dort wird nach der Atomkatastrophe radioaktive Strahlung zunehmend zum Problem.

Das Fisch-Informationszentrum (FIZ) sieht keinen Anlass zur Beunruhigung: Zum einen spiele Fisch aus Japan auf dem deutschen Markt keine große Rolle, sagte FIZ-Sprecherin Sandra Kess. Aus dem ostasiatischen Land würden lediglich 78 Tonnen Fisch pro Jahr importiert. „Das ist nichts.“ Der Gesamtverbrauch liege in Deutschland pro Jahr bei rund 1,1 Millionen Tonnen.

Zum anderen werde für Sushi in der Regel kein Fisch aus Japan verwendet: Lachs etwa stamme meist aus Chile oder Norwegen, Thunfisch zum Beispiel aus dem Indischen Ozean. Allerdings bewege sich Letzterer viel und durchziehe zahlreiche Meeresregionen, so dass Herkunft und Fanggebiet nie genau übereinstimmen. Auch der hierzulande für verwendete Reis für Sushi stammt nach Einschätzung von Kess eher selten aus Japan.

Bei den für Sushi verwendete Nori-Algenblättern sind die Gefahren ebenfalls gering: Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz in Salzgitter werden Lebensmittel aus den vom Reaktorunfall in Japan betroffenen Regionen nicht in nennenswertem Umfang nach Europa transportiert. Außerdem gelten der Behörde zufolge strenge Grenzwerte, was die radioaktive Belastung von Lebensmitteln angeht. Diese bezögen sich auch auf importierte Ware. Es sei daher auch bei Importware „nicht mit einer Verschleppung von Radioaktivität von Japan nach Europa zu rechnen“.

Auch das Bundesverbraucherministerium sieht derzeit keine Gefahr durch radioaktiv belastete Lebensmittel aus Japan. Es gebe keine Erkenntnisse, dass sich belastete Produkte in Deutschland befänden oder auf dem Weg in die Europäische Union seien, teilte das Ministerium am Dienstag (15. März) in Berlin mit. Eine Gefahr durch radioaktiv belasteten Fisch aus Japan gebe es derzeit ebenfalls nicht. Ein Frühwarnsystem sei eingerichtet. Falls sich die Lage in Japan deutlich verschärfe, werde EU-weit ein Krisenplan greifen.