Husten kann Anzeichen für ernste Erkrankung sein
Berlin (dpa/tmn) - Husten als Erkältungssymptom ist meist harmlos und kann gut mit rezeptfreien Hustenmitteln behandelt werden. Aber er kann auch ein Symptom für eine ernsthafte Erkrankung sein.
Warnsignale sind zum Beispiel, wenn der Husten von Schmerzen in der Stirn oder im Augenbereich begleitet wird. Beides kann auf eine Beteiligung der Nebenhöhlen hinweisen, wie Apothekerin Karin Graf von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in Berlin sagt. Andere Verdachtszeichen sind eine gelbliche oder rötliche Farbe des ausgehusteten Sekrets.
Wenn das Atmen oder der Husten schmerzhaft werden, das Fieber auf über 39 Grad ansteigt oder länger als zwei bis drei Tage besteht, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Das gilt auch, wenn der Husten oder andere Beschwerden länger als drei Wochen andauern oder plötzliches, hohes Fieber und starkes Krankheitsgefühl auf eine Influenza hinweisen, also eine echte Grippe.
Erkältungen beginnen meist mit zwei bis drei Tagen Reizhusten. Darauf folgen ein bis zwei Wochen produktiver Husten, mit dem der Schleim abgehustet wird. Die Grenzen zwischen diesen beiden Arten des Hustens sind fließend. Von einem produktiven Husten spricht man, wenn der Körper über den Tag verteilt mehr als etwa zwei Esslöffel Sekret bildet.
Gegen Husten werden neben synthetischen Arzneimitteln auch Extrakte aus Heilpflanzen wie Efeu, Primel, Thymian oder Spitzwegerich eingesetzt. Aber nicht jedes Präparat ist für jeden Patienten empfehlenswert. Hustenstiller sind zum Beispiel nicht bei produktivem Husten sinnvoll, da sie das notwendige Abhusten des Schleims verhindern. Ätherische Öle sollten bei Kleinkindern nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker angewendet werden. Trockener Reizhusten kann auch eine Nebenwirkung von rezeptpflichtigen Medikamenten sein, zum Beispiel von einigen Blutdrucksenkern.