Verbrennungen: Raus aus der Gefahrenzone

Durch Leichtsinn kann es zu schweren Verletzungen kommen. Vor allem Kinder sind gefährdet.

Köln. Unfälle mit heißer Flüssigkeit oder am glühenden Grill sind schnell passiert. Sie tun nicht nur höllisch weh. Das Gewebe nimmt bei einer Verbrühung oder Verbrennung auch großen Schaden. Dieser ist umso geringer, je schneller die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet werden. Noch besser ist, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen.

Typische Verbrühungsunfälle ereignen sich in der Küche. „Hier sind Kinder besonders gefährdet, zum Beispiel wenn sie einen Topf samt heißem Inhalt vom Herd ziehen oder mit dem Kabel des Wasserkochers spielen und diesen umstürzen“, erläutert Stefan Markus vom Malteser Hilfsdienst. Solche Gefahren lassen sich verringern, indem man Herdschutzgitter einsetzt, nur die hinteren Platten verwendet und Kabel außer Reichweite bringt. Das gilt auch für Tassen mit heißen Getränken.

Das Tückische: Die heiße Flüssigkeit fließt schnell den Körper hinunter. Damit dehnen sich Verbrühungen schneller aus als Verbrennungen. Diese sind begrenzt auf die Körperteile, die direkt mit der Hitzequelle in Berührung kommen. Der „Klassiker“ sind Verbrennungen bei der Grillparty. „Dabei ist die häufigste Unfallursache der unsachgemäße Umgang mit Brandbeschleunigern“, sagt Markus.

Die Art der Schäden ist bei Verbrennungen und Verbrühungen vergleichbar: Sie führen zu einer Schädigung der Haut. Ihre Schwere hängt ab von der Tiefe und der Größe der betroffenen Fläche. Je mehr Hitze einwirkt, desto tiefer wird die Gewebezerstörung. Deshalb ist die erste Devise bei einem Unfall: weg aus der Gefahrenzone. Brennende Kleidungsreste werden mit Wasser gelöscht.

Bei kleinflächigen Verbrennungen oder Verbrühungen ersten Grades kann der erste Schmerz gelindert werden, indem die betroffene Stelle einige Minuten unter fließendem, handwarmem Wasser gekühlt wird.

Anderes gilt bei großflächigen Hautschäden. Diese sollten keinesfalls mit Wasser gekühlt, sondern bei Bedarf mit einem sterilen Tuch abgedeckt und dann vom Arzt behandelt werden. Dieser sollte größere Schädigungen zweiten Grades und — unabhängig von der Größe — Verletzungen dritten Grades auf jeden Fall untersuchen.