Vor einer OP auf Rauchen verzichten
Werne (dpa/tmn) - Operation steht bevor? Finger weg vom Glimmstängel. Operationswunden heilen deutlich besser, wenn Raucher mindestens vier Wochen vor dem Eingriff auf ihre Zigaretten verzichten.
Raucher sollten vor einer Operation eine zeitlang auf ihre Zigaretten verzichten. Das erhöhte Risiko einer schlechten Wundheilung bei Nikotinsüchtigen lasse sich so halbieren, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin in Werne. Der Grund für die langsamere Genesung sei der erhöhte Kohlenmonoxid-Gehalt im Blut der Raucher, sagt Dieter Köhler, Leiter der Lungenklinik Kloster Grafschaft im nordrhein-westfälischen Schmallenberg. Für die Wundheilung benötige der Körper jedoch viel Sauerstoff.
„Rauchen erhöht außerdem Puls und Blutdruck und belastet insofern das Herz, wobei Narkose und die OP dem Kreislauf ohnehin schon zu schaffen machen“, sagt Köhler. Wer dennoch vor und nach dem Eingriff zum Glimmstängel greife, riskiere postoperative Komplikationen.
Die Lungenärzte empfehlen stattdessen eine Nikotinersatztherapie mit Pflastern, Kaugummis oder ähnlichen Präparaten. Patienten, die regelmäßig Medikamente zu sich nehmen, sollten den Rauchstopp mit ihrem Arzt besprechen. „Rauchen beeinflusst den Abbau von Medikamenten in der Leber“, erklärt Lungenarzt Köhler. Asthmaspray müsse beispielsweise in dieser Zeit höher und Insulin geringer dosiert werden.