Was hilft bei Schlaftstörungen?

Viele nehmen frei käufliche Arzneien. Dabei gibt es bessere Alternativen.

<strong>Düsseldorf. Moderne Gesellschaften sind unausgeschlafen. Auch die deutsche. Schlaf- und Beruhigungsmittel gehören zu den am häufigsten frei verkauften Medikamenten. Den volkswirtschaftlichen Schaden, der pro Jahr durch unbehandelte Schlafstörungen verursacht wird, schätzen Mediziner auf zehn Milliarden Euro. Es sind rund 25 Prozent der Bevölkerung in den westlichen Industrieländern betroffen. Bei vielen Menschen lauert der Teufel unter dem Kopfkissen und beginnt sein diabolisches Werk, sobald sie es sich zum Einschlafen bequem gemacht haben. Dabei wollten sie doch diese Nacht endlich mal wieder durchschlafen. Millionen von Schäfchen werden so allabendlich in deutschen Betten gezählt. Das Ergebnis ist freilich in jeder Nacht dasselbe: Man wälzt sich schlaflos im Bett, schaut pausenlos auf die Uhr und zählt zum Schluss nur noch die verbleibenden Stunden bis zum Weckerklingeln.

Oft halten einen Sorgen und Nöte des Tages wach

Meist sind es die Sorgen und Nöte des Tages, die einen nachts vom Schlafen abhalten. Die Folge: Der darauffolgende Tag ist anstrengend und abends fällt man todmüde ins Bett, in dem doch nur wieder die Schlaflosigkeit lauert.

Experten betonen immer wieder: Je besser aufgeklärt ihre Patienten über Sinn, Ablauf und Notwendigkeit des Schlafes seien, desto weniger Schlafprobleme hätten sie. "Wer über den Schlaf gut Bescheid weiß, schläft entspannter und damit besser", schreibt der Regensburger Schlafmediziner Jürgen Zulley.

Ernährung Bei Schlafproblemen sollte auf den Genuss belebender Getränke wie Kaffee, schwarzer Tee oder Cola verzichtet werden. Außerdem sollte man in den Abendstunden keine schweren Mahlzeiten zu sich nehmen, da die Verdauung im Schlaf auf Sparflamme läuft.

Schlafzimmer Fernseher, der Schreibtisch mit Bürounterlagen oder die Bügelwäsche haben im Schlafzimmer nichts verloren. Die Raumtemperatur sollte zwischen 16 und 18 Grad liegen.

Rituale Auch bei Erwachsenen helfen Einschlafrituale. Außerdem sollte man den Körper an einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus gewöhnen.

Geduld Statt in nächtliche Grübelei zu verfallen, kann man die Probleme kurz aufschreiben, um sie danach besser loslassen zu können. Schlaf lässt sich bekanntlich nicht erzwingen. Sollten Sie nicht einschlafen können, lesen Sie lieber noch oder schauen Sie fern. Das ist immer noch besser, als sich stundenlang herumzuwälzen.

Alkohol Er erleichtert vielleicht das Einschlafen, führt jedoch zu nächtlichen Durchschlafstörungen. Werden Sie stattdessen tagsüber aktiver und gehen Sie abends erst ins Bett, wenn Sie wirklich müde sind.

Entspannungstechniken Experten empfehlen auch diverse Entspannungstechniken wie autogenes Training vorm Einschlafen. Denn ein erhöhtes Erregungsniveau kann zu Schlafstörungen führen oder Störungen noch fördern.