Energiesparen: Viele kleine Schritte zum Erfolg

Düsseldorf (dpa/tmn) - Heizung, Warmwasser, Strom: Jeder Haushalt nutzt Energie. Doch viele Menschen verbrauchen zu viel. Schon kleine Maßnahmen machen sich dabei schnell bezahlt, sagen Experten.

„Kunden könnten bis zu 20 Prozent sparen, wenn sie ihr Verhalten ändern“, sagt Claudia Bruhn von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. „Viele Menschen wissen gar nicht, wie viel Strom sie pro Jahr überhaupt verbrauchen“, sagte Bruhn. „Kaum einer hat dafür ein Gefühl.“ Erst wenn in der Stromrechnung eine Nachzahlung gefordert werde, würden Verbraucher wachsam. Doch auch dann seien die meisten Menschen überfordert, weil sie die Rechnungen nicht immer verstehen. „Wer kann schon mit Angaben wie Arbeitspreis pro Kilowattstunde etwas anfangen?“

Dabei könne schon mit geringem Aufwand viel erreicht werden, sagte Bruhn. So sollte etwa der Standort des Kühlschranks überprüft werden, empfiehlt die Expertin. Stehe er etwa neben dem Herd, sollte er besser woanders aufgestellt werden. Beim Backen sei es in der Regel nicht nötig, den Ofen vorzuheizen. Ein Elektroherd könne beim Kochen auch früher runtergeschaltet werden, um die Restwärme zu nutzen. „Und wie viele Menschen kochen noch ohne Deckel auf dem Topf?“

Sparen lasse sich auch beim Heizen. Zugige Stellen könnten etwa mit Decken abgedichtet werden. Fenster könne man mit Dichtungen nachrüsten. Thermostatventile sollten nie ganz aufgedreht werden. Sonst werde der Raum überhitzt. „Mit solchen kleinen Maßnahmen kann man in der Summe viel sparen.“

Die EU-Kommission will Verbraucher, Unternehmen und Regierungen zum Energiesparen zwingen. Stromkonzerne müssen künftig die Kunden beim Einbau von Doppelglasfenstern, neuen Heizungen und Dachisolierungen unterstützen. Monatliche Rechnungen sollen die Verbraucher dazu bringen, öfter das Licht auszuschalten oder die Heizung abzudrehen. Auf diese Wiese sollen die Bürger jedes Jahr 1,5 Prozent weniger Strom und Gas verbrauchen. So lautet das Ziel einer Verordnung zur Energieeffizienz, die EU-Energiekommissar Günther Oettinger am Mittwoch (22. Juni) in Brüssel präsentierte. Dem Vorschlag müssen der EU-Ministerrat und das Europaparlament noch zustimmen.