Kampf gegen das Chaos: Abstellkammer sinnvoll einrichten

Oldenburg/Köln (dpa/tmn) - Man kann tun, was man will - aber in einer Abstellkammer herrscht fast immer Chaos. Denn man stellt alles rein, was man gerade nicht braucht. Die Suche nach dem Gelagerten ist dann nervenaufreibend und kostet Zeit.

Ein Ordnungssystem hilft.

Eine Abstellkammer ist dafür da, Dinge unterzubringen, die man nicht oft braucht. Macht man dann die Tür zu, ist das Lagerproblem erstmal gelöst. Bis man ein Teil dringend benötigt. Und dann: Wo ist der alte Koffer? Wo ist das Spezialputzmittel, wo sind die Winterschuhe, die man dort gebunkert hat? Ein Ordnungssystem in der Abstellkammer macht die Suche leichter: „Es sollte einfach zu erkennen sein, wo was hinkommt“, sagt die Wohnexpertin Katharina Semling aus Oldenburg.

„In die Abstellkammer gehört alles, was man nicht für den täglichen Gebrauch griffbereit benötigt“, erläutert Semling. Neben Besen, Staubsauger und Putzutensilien sind das auch Koffer, die Nähmaschine oder die jahreszeitliche Dekoration. Befindet sich die Abstellkammer in der Nähe der Küche, können auch Lebensmittel dort verstaut werden. „Etwa für Konserven und Nudeln ist eine Abstellkammer praktisch“, sagt Mareike Hermann von der DIY-Academy in Köln.

Aufbewahrt werden diese Dinge nach ein paar Regeln: „Alles, was ich ganz selten brauche, kann ich nach oben stellen oder nach hinten“, sagt Elke Wieczorek vom Netzwerk Haushalt in Bonn. Und Semling rät: „Schweres kommt nach unten, das Leichte nach oben.“

„Man sollte keine Sachen zusammen lagern, die sich nicht vertragen“, sagt Semling weiter. Sie nennt als Beispiel CDs und Putzmittel: Läuft ein Reiniger aus, können wertvolle Daten auf CDs zerstört werden. „Obwohl das eigentlich jedem klar ist, passiert so etwas im Eifer des Gefechts.“ Man teilt die Dinge daher am besten auch in Gruppen ein, für die man jeweils einen eigenen Karton oder ein Fach reserviert, rät Hermann. Die Kartons und Kisten werden beschriftet. Auch eine Box mit der Aufschrift „Sonstiges“, die man regelmäßig aussortiert, sollte es geben.

Semling hat noch einen Tipp: In volltransparenten Plastik-Kisten ist der Inhalt von außen sichtbar. „Wenn man die Abstellkammer von vornherein selbsterklärend sortiert hat, ist es leichter“, erläutert die Expertin. So erkennt man schnell, wo was hingehört.

Lagert man Werkzeug oder Putzmittel in der Abstellkammer, sollten diese für Kinder unzugänglich sein. „Gibt es kleine Kinder im Haushalt, sollte die Abstellkammer auf jeden Fall verschlossen sein“, sagt Elke Wieczorek. Auch das Umfüllen von Putzmitteln in andere Behältnisse oder das Nebeneinanderstellen von Lebensmitteln und Putzmitteln vermeide man besser.

Richtet man eine Abstellkammer neu ein, sollte man schmale Regale montieren. „Ich würde darauf achten, die Böden der Regale nie zu tief zu gestalten“, sagt Hermann. Denn wenn es nach hinten zu viel Platz gibt, wird dort selten Genutztes zugestapelt - und vergessen.

Ausreichend Beleuchtung, etwa durch eine Deckenlampe, erleichtert das schnelle Finden und verhindert Unfälle. „Im Dunkeln in der Abstellkammer zu kramen, kann auch gefährlich sein“, warnt Elke Wieczorek. Etwa wenn spitzes Werkzeug dort verstaut ist, in das man greifen kann. Oder wenn man über den Staubsauger fällt.

Doch eine gewisse Unordnung in so einer Kammer lässt sich auch bei logischer Vorsortierung nicht vermeiden, sagt Semling. „Man sollte da aber nicht total verkrampfen. So ist der Alltag einfach nicht.“ Wer dann alles auf einmal aufräumen will, brauche viel Zeit und verliere auch schnell die Lust. „Man kann sich lieber 30 Minuten pro Woche Zeit nehmen, um eine kleine Ecke durchzusortieren, als einmal pro Jahr alles auf einmal“, rät sie.

Ab und zu kann man auch zusätzlich die Abstellkammer ganz ausräumen und ausmisten. „Danach kann man die Dinge gezielt wieder einsortieren“, sagt Katharina Semling. Gerade das Aussortieren sei sinnvoll: „Was man nicht mehr hat, braucht man nicht mehr aufzuräumen.“

Steht für die Lagerung kein eigener Raum zur Verfügung, können auch Raumecken oder Nischen genutzt werden. Hier könnten Regale eingebaut oder einfach nur weiße Kartons gestapelt werden, schlägt Mareike Hermann vor. Das mache einen ordentlichen Eindruck. „Was nach außen hin schlicht ist, sieht ordentlich aus“, meint auch Katharina Semling.

Ob eigener Raum oder Nische in der Küche - Abstellkammern hält man am besten geschlossen. Wenn es keine Tür gibt, lassen Schiebegardinen oder Rollos zum Raffen alles verschwinden - und diese können auch noch als Dekoration im Raum dienen.