Täschchen machen, Hosen oder Vorhänge kürzen, ein Kleidungsstück schneidern: Nähen ist ein schönes Hobby, bei dem man Altes bewahren und Neues gestalten kann. Damit die Freizeitbeschäftigung auch Freude bringt, ist es wichtig, dass man eine gute und passende Nähmaschine kauft. Aber was bedeutet das konkret?
Es gibt unterschiedliche Modelle auf dem Markt, etwa mechanische, elektronische oder computergesteuerte Geräte. Die Preisunterschiede sind häufig groß, wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt. Doch welche Nähmaschine passt am besten für wen?
Für Anfänger zählt vor allem leichte Bedienung
Tüv-Süd-Experte Christian Kästl erklärt, worauf es beim Kauf ankommt und was die Unterschiede bei den Geräten sind. Entscheidend für die Auswahl: Welche Funktionen soll die Nähmaschine haben? Wenn es um kreative DIY-Projekte geht, sind Zierstiche und Stick-Optionen ein Vorteil.
Wer in erster Kleidung nähen will, sollte eine Maschine kaufen, die elastische Stiche bietet. Für Anfänger zählt hingegen, dass die Nähmaschine leicht zu bedienen ist. Meist reichen grundlegende Sticharten.
Mechanisch, elektronisch, computergesteuert
Wer sie nur gelegentlich für einfache Arbeiten einsetzen will, kann eine mechanische Nähmaschine nehmen. Der Vorteil: Solche Modelle sind robust, langlebig und benötigen keine komplizierte Wartung. Stichlänge, Stichbreite und Fadenspannung muss man dann aber manuell einstellen.
Eine größere Auswahl an Stichen bietet eine elektronische Nähmaschine. Sie übernimmt automatisch Funktionen, die das Nähen erleichtern, etwa die Fadenspannung. Und es gibt eine stufenlose Geschwindigkeitsregelung.
Wer viel näht und anspruchsvolle Projekte plant, hat Freude an einer computergesteuerten Nähmaschine. Denn sie bietet umfangreiche Programme, spezielle Stichmuster, automatische Knopflöcher oder individuelle Programmierungen.
Spezialisten für Overlock, Doppelstich oder Rundnähte
Und dann gibt es Maschinen mit noch spezielleren Funktionen:
- Für das Versäubern von Stoffkanten sowie elastische Materialien wie Jersey oder Strickstoffe sind Overlock-Nähmaschinen ideal. Sie können gleichzeitig schneiden und nähen.
- Bei robusten Textilien wie Jeans kommen Doppelnadelmaschinen zum Einsatz. Sie ermöglichen gleichmäßige Doppelstiche.
- Für Rundnähte eignen sich Freiarmnähmaschinen. Damit kann man Ärmel, Hosenbeine oder Kinderkleidung einfacher nähen.
Ausprobieren und an die Wartung denken
Bevor man eine Nähmaschine kauft, sollte man am besten mehrere Geräte ausprobieren und ihre Funktionen und ihre Handhabung vergleichen, rät Tüv-Süd-Experte Christian Kästl. Zudem sollte man sich erkundigen, ob der Hersteller für das Gerät eine Wartung sowie langfristig Ersatzteile anbietet. Denn hochwertige Maschinen lassen sich meist über viele Jahre warten und reparieren. So hat man länger etwas von seiner Investition.
Außerdem lohnt es sich, auf diese Kaufkriterien zu achten:
- Lautstärke
- Stabilität und Verarbeitung
- Rutschfester Standfuß
- Helle LED-Lampe
- Gut zugängliche Bedienelemente
- Ausstattung, etwa Vielfalt an Nähfüße
Fingerschutz und Nadelstopp schützen vor Verletzungen
Tipp: Um Verletzungen zu vermeiden, sind zudem ein Fingerschutz sowie eine Nadelstopp-Funktion empfehlenswert, insbesondere für Anfänger und Kinder.
Bei computergesteuerten Modellen sollte man zudem auf eine automatische Abschaltfunktion achten. Diese schützt bei Überlastung oder Überhitzung die Elektronik vor Schäden.
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