Sonnig, halbschattig oder schattig? Das ist eine wichtige Frage, die es zu beantworten gilt, bevor man seinen Balkons bepflanzt. Denn die Lichtsituation bestimmt die Auswahl der Pflanzen mit.
Eine gute Planung ist also entscheidend, damit die Bepflanzung gelingt, erklärt Annika Dobbers von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Denn nichts sei frustrierender als Pflanzen, die nicht gedeihen - etwa weil die Tomaten auf einem zugigen Nordbalkon stehen.
Üppiger Balkongarten
Wer nun denkt, er habe auf seinen Balkon nicht genügend Platz für eine Wohlfühloase, dem gibt Dobbers einen Tipp: Kletterpflanzen einsetzen, die in die Höhe ranken. So ist es auch auf kleinstem Raum möglich, einen üppigen Balkongarten anzulegen. Stangenbohnen wachsen beispielsweise als Kletterpflanze auch im Topf.
Kletterpflanzen können zum Teil auch als Sonnen- oder Sichtschutz dienen. Damit die Gebäudewand keinen Schaden nimmt, sollte man aber vorsichtig sein mit selbst montierten Rankhilfen. Genauso wie mit Kletterpflanzen, die direkt an der Wand haften, etwa wildem Wein und Efeu. Da sollten Mieter vorher besser Rücksprache mit dem Vermieter halten.
Gut für das Klima
So ein Balkongarten sieht übrigens nicht nur schön aus, sondern kann auch ein Gegengewicht zu den Hitze-Inseln der Stadt bilden und für Abkühlung sorgen. Zudem bieten bepflanzte Bereiche rund ums Haus Vögeln und Insekten Lebensraum und Nahrungsquellen. „Je mehr Pflanzen in Ballungsgebieten wachsen, desto besser und wirkungsvoller sind die Effekte von Begrünung für das Klima“, so Dobbers. „Jeder Blumentopf zählt.“
Übrigens: Die meisten Tomaten wachsen Dobbers zufolge im Topf sogar besser als im Gartenbeet - wenn der Standort sonnig ist und kein direkter Regen von oben kommt. Auch Radieschen, Salat, Mangold eignen sich als Topfpflanzen. Genauso wie die meisten Kräuter. Wichtig bei Topfpflanzen sei nur, dass man die passenden Gefäße und Größen wählt. Der Vorteil von Blumentöpfen, bei einem Umzug kann man sie einfach mitnehmen.
Insektenfreundliche Pflanzen
Aber auch, wer keinen Balkon hat, kann einen Beitrag dazu leisten, dass Bienen und andere Insekten genügend Nahrung finden. Und zwar indem man Blumenkasten draußen auf das Fensterbrett stellt.
Kräuter wie Thymian oder Schnittlauch sind Dobbers zufolge wahre Insektenmagnete. Weitere insektenfreundliche Pflanzen, die im Blumenkasten zur heimischen Artenvielfalt beitragen, sind:
- pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia)
- Steinquendel (Calamintha nepeta)
- Wegwarte (Cichorium intybus)
- Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis)
- Storchschnabel-Sorten
Tipp: Wer zu höher wachsenden Gräsern und Stauden greift, kann sich über einen natürlichen Sichtschutz am Fenster oder Balkon freuen. Wichtig ist bei hoch wachsenden Pflanzen dann nur, dass der Blumenkasten gut gesichert ist und der Schwerpunkt möglichst unten im Kasten liegt.
© dpa-infocom, dpa:250305-930-394521/1