Beerensträucher vor dem Winter zurückschneiden

Bonn (dpa/tmn) - Gartenfreunde wissen, dass kurz vor dem Winter das Pflanzen und Zurückschneiden von Beerensträuchern im Terminkalender steht. Bei den Obstbäumen sollte mit dem Rückschnitt noch gewartet werden.

Experten verraten, wie es richtig geht.

In den noch verbleibenden Tage bis zum Winteranbruch sollten Obstbäume und Beerensträucher gepflanzt werden. So bleibe ihnen in dieser Wachstumsperiode noch Zeit Faserwurzeln zu bilden, erläutert die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Bonn. Lediglich die etwas frostempfindlicheren Brombeeren sollten besser erst im Frühjahr in den Boden.

Die Sträucher erhalten dann auch gleich einen Rückschnitt, erläutern die Experten. Die fünf bis sieben stärksten Triebe der Johannisbeere sollten auf ein Drittel der Länge gekürzt werden, alle anderen werden ganz entfernt. Auch Stachelbeeren sollten so zurückgeschnitten werden.

Die jungen Ruten der Himbeeren und Brombeeren werden auf rund 30 Zentimeter Länge gestutzt. Bei den Brombeeren sollten zudem im ersten Jahr nur ein bis zwei kräftige Ruten stehen bleiben.

Anders sieht es bei dem alten Obstbaumbestand im Garten aus: „Ich rate aus meiner Erfahrung, erst Mitte bis Ende Februar zu schneiden. Dann sind die Bäume wirklich kahl, und man kann die Triebe und Äste erkennen“, sagt Stephan Lechner, Pflanzenexperte der Bundesgartenschau-Gesellschaft in Bonn.

Der Schnitt werde ausgerichtet an einem Leittrieb, der möglichst senkrecht in die Höhe wächst. „Alle Triebe, die daneben senkrecht wachsen, werden entfernen“, erläutert der ausgebildete Gärtner. Das habe seinen Grund: So können sich von dem einen Leittrieb weg viele waagrechte Triebe bilden, und diese tragen am ehesten Früchte.

„Bitte keine Stümpfe, keine Kleidungsständer stehen lassen und auf möglichst kleine Schnittflächen achten“, rät Lechner zudem. Große Flächen seien Angriffsflächen für Krankheiten und Fäulnis.