Grüne Geldanlage: Nachhaltigkeitsindex kann helfen
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Wenn Anleger mit ihrem Geld keine Atomenergie, keine Tierversuche oder keine Kinderarbeit unterschützen wollen, müssen sie ihre Anlagen genau auswählen. Denn es gibt weder eine einheitliche Definition für Nachhaltigkeit noch staatlich kontrollierte Normen.
Was Anleger unter nachhaltigen Geldanlagen verstehen, kann sehr unterschiedlich sein, betont die Aktion „Finanzwissen für alle“ der Fondsgesellschaften (BVI). Im Umkehrschluss bedeutet das für Anleger, die beim Sparen soziale, ökologische und ethische Aspekte berücksichtigen möchten: Sie müssen genau überprüfen, welche Anlage oder welcher Index den eigenen Wertvorstellungen entspricht.
Dabei können sie sich an unterschiedlichen Nachhaltigkeitsindizes orientieren, die beispielsweise der US-Indexanbieter MSCI, die englische FTSE-Gruppe und die amerikanische Verlagsgruppe Dow Jones gemeinsam mit der schweizerischen Analysegesellschaft SAM zusammenstellen.
Punkt 1: Anleger finden bei den Nachhaltigkeitsindizes MSCI Unternehmen verschiedener Regionen, die besonders umwelt- und sozialverträglich in vielen Bereichen der Unternehmensführung agieren und damit zu sogenannten Best-of-Class-Indizes gehören. So enthält der Global Environmental Index etwa Unternehmen aus der ganzen Welt, die mehrheitlich mit Umwelttechnologien ihren Umsatz machen.
Punkt 2: Wer auf Waffenhersteller, Atomwirtschaft und Tabakkonzerne verzichten will, kann unter den Nachhaltigkeitsindizes FTSE4GOOD suchen. Die englische FTSE-Gruppe wählt unter den 2400 verbleibenden Unternehmen vorbildliche Gesellschaften aus, die unter anderem ökologisch wirtschaften, Menschenrechte beachten, Korruption verhindern und den Klimawandel bekämpfen.
Punkt 3: Anleger, die besonders auf vorbildliches Wirtschaften setzen wollen, sollten die Nachhaltigkeitsindizes DJSI genauer unter die Lupe nehmen. Der DJSI Stoxx umfasst beispielsweise die hinsichtlich Nachhaltigkeit führenden 20 Prozent europäischer Unternehmen.