Günstiger als ein Pool: Duschen im Garten
Neuss (dpa) - Wolkenloser Himmel und 30 Grad im Schatten. An solchen Tagen kann sich der Besitzer eines Pools glücklich schätzen. Aber dieser nimmt viel Platz ein und ist im Unterhalt teuer. Eine Gartendusche ist die Alternative.
Zwei Quadratmeter reichen der Dusche unter freiem Himmel meist aus, der Verbrauch ist geringer und preiswerte Modelle gibt es für rund 30 Euro. Hochwertige Duschen kosten um die 1000 Euro.
Beliebt sind Außenduschen bei Pool- und Saunabesitzern, die sich nach dem Schwimmen und Schwitzen abduschen möchten. Zahlenmäßig größer sei jedoch die Zielgruppe, die einfach nur eine Dusche im Garten hat, sagt Elmar Steinrücke, Mitglied bei Aqua Cultura, einer Vereinigung von Badeinrichtern, und Inhaber der Firma Steinrücke. „Sie haben vielleicht keinen Platz für einen ausladenden Pool, möchten im Sommer aber nicht auf eine Abkühlung unter freiem Himmel verzichten.“
Es gibt drei Arten: „Die einfachste Variante ist die Kaltdusche. „Hierbei handelt es sich im Grunde um die Erweiterung des Gartenschlauchs um eine Brause und einen Ständer“, erklärt Jürgen Treckmann vom Hersteller Ideal Eichenwald, Mitglied im Bundesverband Schwimmbad und Wellness. Wem es ausschließlich um die schnelle Erfrischung geht, ist mit diesen zusammensteckbaren Modellen gut beraten. Ein Bodenrost schützt die Füße vor hochspritzendem Dreck und schont zugleich den Rasen. Komfortabel sind Gartenduschen mit Kalt- und Warmwasseranschluss. „Sie werden an die Leitungen im Sanitärbereich angeschlossen“, erklärt der Experte. „Die Temperatur wird über eine Armatur oder ein Thermostat reguliert.“
Die dritte Variante sind Solarduschen. „Sie sind mit einem schwarz lackierten Wassertank ausgestattet, der meist zwischen 20 bis 40 Liter fasst“, sagt Treckmann. An einem sonnigen Platz aufgestellt und an den Gartenschlauch angeschlossen, wird das Wasser auf bis zu 60 Grad aufgeheizt. „Solarduschen sind mit Mischbatterien für warmes und kaltes Wasser oder einem Thermostat zum Regulieren der Temperatur ausgestattet.“ Da sie Sonnenenergie tanken, ist der Betrieb günstig.
Für welches Modell man sich entscheidet, ist natürlich eine Frage des Geschmacks. Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft, berichtet aber von einer Entwicklung: „Es soll nicht mehr nur die Gartendusche zum Zusammenstecken sein. Es geht längst nicht mehr nur um die Erfrischung, sondern es geht auch um die Optik.“ Viele Gartenduschen sind puristisch und wirken edel, andere haben einen mediterranen oder rustikalen Look.
„Der Trend, sich die eigenen vier Wände in eine kleine Wohlfühloase zu verwandeln, ist ungebrochen und hat längst den Outdoor-Bereich und auch die Gartendusche erreicht“, sagt Elmar Steinrücke. Besonders beliebt sind Materialmixe. „Sehr gerne wird robuster Edelstahl mit Holz kombiniert. Das strahlt Wärme aus.“ Auch Farbakzente sind zunehmend beliebt. Und die Gartenbesitzer haben die Wahl zwischen verschiedenen Brausen: „Es gibt zahlreiche runde oder quadratische Brauseköpfe, die etwa einen Wasserfall oder feine Regentropfen nachahmen“, sagt Treckmann. „Wer sich für eine Schwalldusche entscheidet, sollte bedenken, dass ein hoher Wasserdruck benötigt wird.“
Gerne werden die Modelle auch an der Hauswand montiert. „Die Dusche wird dann mit der Wasserleitung verbunden, alle wasserführenden Teile befinden sich im Haus“, erklärt Steinrücke. Ist die Wand dann noch in Steinoptik gestaltet, wirkt es, als würde man unter einem Wasserfall am Berg duschen. Alternativ kommen die Düsen zwischen zwei Wände, so dass das Wasser nicht von oben, sondern von den Seiten kommt. Es gibt sogar Modelle, die beim Betreten einer runden Trittplatte Wasserstrahlen aus den Düsen kreisförmig in die Höhe spritzen - je nach Wasserdruck zwei bis vier Meter hoch.