Strahlender Lückenfüller: Der Dauerblüher Sonnenhut
Neustadt/Weinstraße (dpa/tmn) - Wenn eine Staude eingeht oder ihre schönen Blätter von Schnecken verputzt wurden, braucht der Gärtner schnell einen Lückenfüller im Beet. Ein Sonnenhut ist dann genau das Richtige.
Der Sonnenhut verheißt leuchtende Blüten im Sommer und einen hübschen Winterschmuck. Die vielen Blüten machen den mal höher wachsenden, mal niedrigeren Sonnenhut zu einer tollen Beetpflanze: Er passt als Lückenfüller überall hin, stopft Löcher oder überragt niedrigere Pflanzen mit den bunten, farbenfrohen Köpfchen. Und die Pflanze verlangt kaum Pflege an sonnigen Standorten.
Hinter dem Sammelnamen Sonnenhut verbergen sich zwei verwandte Gattungen aus der Familie der Korbblütler: Rudbeckia und Echinacea. Gemeinsam ist beiden, dass sie zahlreiche Arten und Sorten sowie eine breite Farbpalette haben. „Rudbeckien und Echinaceen haben die typische Blütenform, die jedes Kind mit dem Stichwort Blume verbindet: Die Blütenblätter sind strahlenförmig rund um eine Mitte angeordnet“, erklärt Frank Korting vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinland-Pfalz in Neustadt an der Weinstraße.
Seine Mitte, das sogenannte Blütenkörbchen, besteht aus Röhrenblüten. Daran kann man die beiden Gattungen gut unterscheiden: „Bei Rudbeckien ist es immer weich, bei Echinaceen hart und stachelig“, sagt Zierpflanzenberater Korting.
Viele Rudbeckien machen mit ihrem strahlenden Gelb der Sonne Konkurrenz. Doch die Gattung zeichne besonders ihre Vielfältigkeit aus, erläutert Uwe Härlen, Staudengärtner aus Stelle in Niedersachsen. Die Blütenblätter können nicht nur unifarben gelb leuchten, sondern auch feuerrot oder orange geflammt sein. Sie stehen oder hängen in einem oder mehreren, einander überlappenden Kränzen oder bilden eine kugelförmige, gefüllte Blüte. Die Röhrenblüten in der Mitte sind bräunlich oder violett, schwarz oder grün.
Die Gattung Echinacea ist weniger vielfältig. Ihre Vertreter prangten ursprünglich vor allem in Weiß, Rosa oder Rot. „Mittlerweile gibt es jedes Jahr neue Züchtungen, die in ihren Farben mehr in Richtung Orange oder gar Gelb gehen“, sagt Katharina Adams von der Gesellschaft der Staudenfreunde in Ettenheim in Baden-Württemberg. „Die optischen Grenzen zwischen den beiden Gattungen werden damit immer fließender.“
Beide Gattungen mögen einen warmen, vollsonnigen Standort, im Halbschatten fällt die Blüte ein wenig spärlicher aus. An den Boden haben die Verwandten unterschiedliche Ansprüche: Echinaceen sind mit durchlässigem, humusreichem Boden zufrieden und nehmen längere Trockenheit nur selten übel. Die Rudbeckien wachsen zwar besonders üppig in der Prärie, benötigen dort aber nährstoffreichen, humosen und ausreichend feuchten Böden, weiß Uwe Härlen.
An welcher Stelle im Beet Sonnenhüte am besten zur Geltung kommen, hängt vor allem von ihrer Höhe ab: Die kleinsten Rudbeckien-Arten mit einer Höhe von etwa 40 Zentimetern wirken gut im Vordergrund des Beetes oder in einem Kübel. Die mit zwei Metern höchste Art, der Schlitzblättrige Sonnenhut, macht sich dank der weithin sichtbaren Blütenpracht gut im Hintergrund.
Mittelgroße Rudbeckien können mitten im Beet in Szene gesetzt werden, wo auch die Echinaceen gut hinpassen. Ihre Arten werden kaum höher als ein Meter. „Für alle Sonnenhüte gilt: Sie sollten in Gruppen gepflanzt werden“, rät der Staudengärtner Härlen. Zum Blickfang werden ihre Blüten zwischen niedrigeren Gräsern und vor einer immergrünen Hecke. „Sehr gute Begleiter sind alle Prachtstauden im entsprechenden Höhenspektrum“, rät Härlen außerdem. Mit Ziersalbei, Rittersporn, Phlox sowie Flammenblumen, Blutweiderich oder Indianernesseln entstehe ein effektvolles Farbenspiel.
Wenn sie ausreichend Wasser bekommen, blühen Rudbeckien bis in den Herbst hinein. Bei Echinaceen ist die Pracht ein wenig früher beendet. „Dann sollten die Stängel einfach bis ins Frühjahr stehen bleiben“, rät Staudenexpertin Katharina Adams. „Die Vögel freuen sich über die Samen. Und mit Schnee oder Reif bedeckt sind die Blütenkörbchen eine wunderschöne Winterzierde.“