Internet: Handwerker zum Sonderpreis

Online-Portale: Nicht immer lassen sich online günstige und gute Arbeiter ersteigern.

Düsseldorf. Sie wollen Ihr Zimmer streichen lassen oder die Wohnung renovieren und suchen dafür noch einen Handwerker? Dank des Internets gibt es heutzutage auch die Möglichkeit, seinen Auftrag online aufzugeben und so einen Handwerker zu ersteigern. Doch das richtige Portal zu finden, bei dem auch der Preis stimmt, ist nicht einfach. Die Verbraucherzentrale NRW hat sich einige Internet-Portale näher angeschaut.

"Wir haben uns erstmal einen Überblick verschafft, wie die Auftragslage ist", sagt Pressesprecher Georg Tryba. Denn, da ist er sich sicher, "ein reger Betrieb ist das wichtigste Kriterium". Nur dann besteht die Möglichkeit, dass sich in Einzelfällen Preise drücken lassen. Während bei My-Hammer.de mittags über 32 000 Versteigerungen aktiv waren, verfügte das Portal Blauarbeit lediglich über 5636 Auktionen, bei "Profis" und "Undertool" waren es sogar nur 406 beziehungsweise 162 Auftraggeber.

Was lehrt das für die Praxis? "Die Portale bieten eine Möglichkeit, auf Handwerker zurückzugreifen. Jeder kann ein- und aussteigen. Das ist der besondere Reiz", sagt Tryba. Jedoch ist auch Vorsicht geboten, deshalb sollte man folgendes beachten: Zunächst sollte man sich vorab nach einem realistischen Preis für die Arbeit erkundigen. Wichtig ist es außerdem, die zu erbringenden Aufgaben möglichst detailliert zu beschreiben und mit Bildern zu verdeutlichen. Tryba: "Je präziser die Beschreibung ist, desto weniger Unstimmigkeiten kann es später geben."

Sind die Aufgaben komplizierter, empfiehlt Tryba immer zu einem Kostenvoranschlag. "Sonst droht bei scheinbar günstigen Geboten ein satter Nachschlag."

Und wie sieht es mit der Qualifikation des Handwerkers aus? Auch hier birgt das Internet natürlich Risiken, die aber durch korrektes Verhalten minimiert werden können. Zwar arbeiten viele Portale nur mit Bietern zusammen, die einen Gewerbeschein besitzen. Bei anderen können die Auftraggeber selbst Kriterien für den Handwerker festlegen. Grundsätzlich aber gilt: Jeder Kunde sollte sich immer die Qualifikation des ersteigerten Handwerkers bestätigen lassen.

Der Sinn eines Handwerker-Portals im Internet ist aber auch, den Preis möglichst zu drücken. Das klappt jedoch nicht immer. In ihrem Test fand die Verbraucherzentrale heraus, dass nur bei jeder dritten der 50 Auktionen der Preis sank. Am besten schnitt My-Hammer ab. "Hier ist am meisten los und dementsprechend wird auch häufiger geboten", sagt Tryba. Zudem funktionierte die Versteigerung bei My-Hammer in sieben von zehn Fällen.