Kindersitz: Die Körpergröße ist ausschlaggebend

Nicht nur die Sicherheit ist relevant, sondern auch, ob der Sitz dem Nachwuchs gefällt.

Düsseldorf. Ausprobieren in aller Ruhe — das ist die wichtigste Regel beim Kauf eines Kindersitzes fürs Auto. „Wenn der Kunde keine Möglichkeit hat, den Sitz in das eigene Auto einzubauen, dann rate ich dringend vom Kauf ab“, sagt Hubert Paulus, Experte für Insassensicherheit beim ADAC-Technikzentrum in Landsberg: „Nicht jeder Sitz passt in jedes Auto.“

Doch bevor es zum Fachhändler geht, trifft der Kunde am besten eine Vorauswahl. Einen guten Überblick lieferten die Ergebnisse von Tests, wie sie Fachzeitschriften und Automobilclubs regelmäßig durchführten, so Paulus.

„Zum Ausprobieren nehmen Sie am besten ihr Kind mit“, fügt Henry Görlitz von der Stiftung Warentest hinzu. So könne die richtige Größe ermittelt werden, ob die Schlafposition bequem sei und der Sitz dem Kind auch gefalle, so die Experten. „Wenn das Kind das Tischchen vor dem Bauch gleich wegstößt, sollte zum Sitz mit Hosenträgergurten gegriffen werden“, rät Paulus.

Relevant für die Auswahl ist weniger das Gewicht als die Körpergröße: Wenn der Kopf des Kindes über die Lehne hinausreiche, sei der Sitz in jedem Fall zu klein. Die Gewichtsklassen der Sitze seien dagegen „recht unwichtig“, so Görlitz. Im Gegensatz zur Rückenlehne: Diese dürfe — falls technisch möglich — für die Fahrt auf keinen Fall abgebaut werden, warnen die Experten. Vor allem bei Seitenunfällen minimiere sie das Verletzungsrisiko deutlich.

Gute Kindersitze, die den Prüfkriterien der Organisationen genügen, gibt es ab rund 100 Euro. Babyschalen, die im Test überzeugten, seien mit Preisen ab 50 Euro günstiger. „Bei Neuware muss ich mich auch nicht um die Aktualität der ECE-Prüfnorm kümmern“, erläutert Paulus. Aktuelle Prüfnummer sei die „44“. Sitze, deren Nummer mit „1“ und „2“ beginnen, seien verboten. tmn