Lebensmittelkennzeichnung: Dickmacher werden enttarnt
Um Verbraucher beim Einkauf zu sensibilisieren, werden die Nährstoffe sichtbarer angegeben. In einigen Supermärkten gibt es die neuen Verpackungen bereits
Düsseldorf. Ein Snack zwischendurch liefert neue Energie und tut auch der Seele gut. Doch was verbirgt sich hinter dem Joghurt, Schokoriegel oder Glas Limonade? Oft sind es versteckte Dickmacher in Form von Zucker und Fett, die selbst bei den bisher üblichen Nährwerttabellen leicht zu übersehen waren.
"Das ist ein Schritt, den die Lebensmittel-Industrie gut umsetzen kann, den aber nicht jeder versteht", sagt Isabelle Keller von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Was fehle, sei das benötigte Grundwissen rund um das Thema Ernährung, um die künftigen Angaben auch bewerten zu können.
Ein weiteres Problem ist die empfohlene Tageszufuhr der angegebenen Nährwerte, die sich auf eine erwachsene, sportliche und 60 Kilogramm schwere Frau bezieht. Der Umsatz aber ist für jeden Menschen unterschiedlich und hängt von Faktoren wie Alter, Beruf und dessen sportlicher Aktivität ab. "Umrechnen kann man die Werte auf die eigene Person nicht. Sie sind nur ein Beispiel", sagt Keller.
Hinzu kommt, dass nicht alle Lebensmittel die neue freiwillige Kennzeichnung tragen werden. Frische, nicht verpackte Produkte wie Obst, Gemüse oder Brot sollen laut Keller nicht gekennzeichnet sein.
Bedarf Er ist von Mensch zu Mensch verschieden und besteht aus dem Grund- sowie Leistungsumsatz.
Grundumsatz Diesen Umsatz braucht der Körper zur Aufrechterhaltung aller lebensnotwendigen Funktionen (u.a Atmung) im Ruhezustand.
Leistungsumsatz Energie, die zusätzlich anfällt, z. B. für Muskelarbeit, Verdauung.