Natur: Kleine Nützlinge – die Verbündeten des Gärtners
Viele Insekten bestäuben Obst und Gemüse. Außerdem fressen sie lästiges Ungeziefer.
Recklinghausen. Mit den ersten Sonnenstrahlen beginnt das große Summen und Brummen: Wildbienen, Hummeln und Wespen, Fliegen, Käfer und Schmetterlinge bevölkern den Hausgarten.
Als fleißige Bestäuber sind sie unverzichtbar für Obst- und Gemüseliebhaber. Darüber hinaus sind viele Insekten Gegenspieler von Ungeziefer - und damit wichtige Verbündete des Gärtners.
"In fast jedem Garten gibt es Läuse, zum Beispiel an austreibenden Rosen", sagt Ulrich Büsing von der Firma Sautter & Stepper in Ammerbuch, die Nützlinge in Plastikbehältern per Post an Schädlings-geplagte Gärtner verschickt.
Blattläuse seien dabei die häufigsten Plagegeister. Oft bestellten Büsings Kunden Siebenpunkt-Marienkäfer-, Florfliegen- und Schwebfliegenlarven, die das Ungeziefer fressen.
Unermüdlich laufen die emsigen Tierchen über die Blätter von Pflanzen, ständig auf der Suche nach schmackhafter Beute. Sie rücken Blattläusen zu Leibe und vertilgen nebenbei auch noch Blattsauger und Spinnmilben.
Viele Nützlinge wirken jedoch nur gegen eine Schädlingsart. Deshalb müssen diese vorher genau bestimmt werden. Oftmals sind Nützlingskombinationen sinnvoll. Selbst bei mehrfacher Anwendung sei der Befall aber nie vollständig zu beseitigen, erklärt Büsing.
Das liegt auch daran, dass der Garten ein offener Raum ist. Die Nützlinge werden schnell abwandern, wenn sie keinen geeigneten Lebensraum finden. Die Wasserversorgung der kleinen Gäste lässt sich durch Gefäße und Teiche meist gewährleisten. Anders sieht es mit den Nahrungsquellen aus: Ein geringer Schädlingsbefall sichert zwar das Überleben von Larven. Die Raupen der Schmetterlinge bevorzugen jedoch frisches Grün - vor allem wilde Ecken mit Brennnesseln.
Wer die flatterhaften Nützlinge im eigenen Garten binden will, sollte ihnen vielfältige Blüten zum Naschen bieten - und zwar das ganze Jahr über. Heimische Blühpflanzen wie Fetthennen, Astern, Ringelblumen oder Sommerflieder sind ideale Nahrungsquellen.
Außer Nahrung brauchen die Insekten unbedingt Verstecke. Ideale Nisthilfen sind Haufen aus totem Holz, Mauerritzen, Steinhaufen und Holzscheite mit Bohrlöchern.