Netbook: Billiger, aber schwächer

Computer: Der Mini-Rechner eignet sich als Dritt-Computer. Hier einige Tipps, worauf man beim Kauf achten sollte.

Düsseldorf. Kleiner ist feiner - nach diesem Motto gehören Netbooks im kommenden Weihnachtsgeschäft vermutlich zu den Verkaufsschlagern. Vielen PC-Anwendern dienen die Rechen-Zwerge inzwischen als Zweit- oder Dritt-Computer - zum Beispiel, um auf der Fahrt zur Arbeit schnell mal die E-Mails zu checken. Mit Preisen zwischen 300 bis 500 Euro sind die Minis obendrein recht günstig.

Für ein Notebook blättert der Verbraucher rund das Doppelte hin. Doch wer glaubt, dass er das kleine Ding als vollwertige Alternative für den Laptop nutzen kann, täuscht sich. In punkto Leistung hinken die begehrten Begleiter für unterwegs deutlich ihren klotzigen Brüdern hinterher. Für Spiel und Unterhaltung haben sie einfach zu wenig Dampf unter der Haube. Worauf es beim Kauf eines digitalen Fliegengewichts ankommt:

Die erste Netbook-Generation war mit 7- und 8-Zoll-Display so klein, dass sie in einer Jackentasche gut Unterschlupf fand. Inzwischen haben sich 10-Zoll-Displays im Markt durchgesetzt. Doch diese benötigen auch ein bereiteres Gehäuse - das erschwert den Transport. Wer mit einem 11-Zoll-Display oder mehr liebäugelt, kann auch gleich zum leistungsfähigeren Notebook greifen.

"Starter" nennt sich Microsofts (www.microsoft.de) Spezial-Edition von Windows 7 für Rechner mit begrenzter Prozessorpower. Dem schlanken Betriebssystem fehlt im Vergleich zu "Home Premium" und "Ultimate" die schicke Glasoberfläche, Aero genannt. Viele Programme laufen mit "Starter" schneller als unter Windows XP, auch der Rechner bootet fixer. Hinweis: Das Betriebssystem gibt es nicht im Handel, sondern ist auf Netbooks bereits vorinstalliert.

Für Frauen, die sich auf Reisen nicht mit einem dicken Laptop abschleppen möchten, stellt ein schnuckeliges Netbook eine echte Alternative dar. Die rund ein Kilo schweren Mini-Rechner sind richtig bunt und individuell geworden, wie etwa Sonys "Vaio-W"-Serie (www.sony.de). Mit einem Arbeitsspeicher von 1 GigaByte (GB) und 160 GB-Festplatte eignet sich der kleine Kraftprotz auch gut zum Betrachten von Bildern und Abspielen von Musik. Preis: rund 450 Euro.

In Rechnern der unteren Preisklasse befindet sich meist ein 3-Zellen-Akku. Schon nach drei Stunden geht so einem Energieriegel die Puste aus. Der Trend geht daher zum Akku mit 6- oder gar 9-Zellen. Solche Rechner sind jedoch größer und etwas schwerer. Das "Eee PC 1005HA" von Netbook-Pionier Asus (www.asus.de) kommt zum Beispiel auf eine Laufzeit von 8,5 Stunden und wiegt 1,3 Kilo. Handy-Hersteller Nokia (www.nokia.de) setzt sogar noch einen drauf: Das "Booklet 3G" hält laut Hersteller sagenhafte 12 Stunden durch. Dank HDMI-Schnittstelle eignet sich das rund 680 Euro teure Luxusteil sogar zum Abspielen von Videos über den Fernseher.

Personen mit kräftigen Händen sollten um Netbooks mit 7- oder 8- Zoll-Display einen Bogen machen - die winzigen Tasten lassen kein vernünftiges Arbeiten zu. Erst mit einem 10-Zoll-Netbook geht die Arbeit flott von der Hand. Doch auch hier fallen die Tasten kleiner aus als beim Kollegen Notebook. Archos (www.archos.com) hat bei seinem 10-Zoll-Modell "10s" die Aufteilung der Tasten verbessert: "Dies erleichtert das Tippen im 10-Finger-System", erklärt Murat Ünol, Manager bei Archos. Preis: rund 380 Euro.

Netbooks kosten zwischen 300 bis 400 Euro, Topmodelle liegen auch darüber. Mobilfunkbetreiber wie T-Mobile (www.t-mobile.de) und Vodafone (www.vodafone.de) ködern Kunden mit Minis von Markenherstellern für einen Appel und ein Ei. Der Verbraucher sollte aber nicht übersehen, dass zum Preis ein teurer Mobilfunkvertrag mit einer Laufzeit von zwei Jahren gehört. So ein Lockangebot lohnt längst nicht für jedermann. Tipp: Unter 300 Euro finden Schnäppchenjäger Auslaufmodelle - darunter auch ganz Kleine mit 7- oder 8-Zoll-Display.