Schokolade, die die Zähne schützt
Die neue Sorte hat eine natürliche Süße, die den PH-Wert nicht absenkt.
Köln. Süßigkeiten, die gleichzeitig gut schmecken und dabei auch noch der Gesundheit nutzen, das hört sich nach einem unerfüllbaren Traum an. Doch ist gerade diese Kombination in diesem Jahr ein großes Thema auf der Internationalen Süßwarenmesse in Köln. Dazu zählt auch die zahnfreundliche Schokolade des belgischen Unternehmens Barry Callebaut. "Mit Diabetikerschokolade hat das nichts zu tun. Da wird nur der Zucker durch künstlichen Süßstoff ersetzt. Bei uns wird dafür Isomaltose verwendet, ein natürlicher Stoff wie er im Honig oder in Früchten vorkommt", erklärt Steffen Jarzombeck.
Und tatsächlich schmeckt die Vollmilchschokolade angenehm süß und schmilzt auf der Zunge. Anders als normale Kakaoprodukte soll sie den PH-Wert im Mund nicht absenken, wodurch sonst die Zähne angegriffen werden. Ganz billig ist der gesunde Schokogenuss allerdings nicht - die 125 Gramm-Packung kostet etwa 5.30 Euro.
In den Kölner Messehallen ist der Zusatznutzen nicht das einzige Thema in Sachen Schokogenuss. Denn die Deutschen haben die Edelschokolade für sich entdeckt, die sie am liebsten in kleinen, regionalen Schokoladenmanufakturen kaufen. Dazu zählen allen voran die dunklen Schokovarianten mit seltenen Kakaosorten.
Zusätzlich veredelt werden die leckeren Tafeln zum Beispiel mit Blüten oder vierblättrigem Klee. "Die Idee dazu kam mir beim Schweinebraten, der mit Blüten verziert war. Und was auf einem heißen Braten gut aussieht, muss ja auch bei Schokolade funktionieren", sagt Sabine Kober. So finden sich auf ihren Pralinen zum Beispiel Veilchen oder auch Knoblauchblüten, die allerdings einen leichten Eigengeschmack haben. Eine der hübsch verzierten Tafeln kostet stolze sieben Euro.
Noch edler sind die Pralinen der niederländischen Schokoladenmanufaktur Goldleaf, die mit 23-karätigem Blattgold belegt sind und als Packung mit neun süßen Kunstwerken bis zu 35 Euro kosten. Gold ist übrigens nicht gesundheitsschädlich und läuft als Lebensmittelfarbe unter der schlichten Bezeichnung E175.
Natürlich finden sich auf der ISM auch in diesem Jahr wieder neue Geschmacksrichtungen bei den Schokoladen. Neben Pumpernickel und Hanf gehört dazu auch die Spargelschokolade von Bäcker- und Konditormeister Reinhard Bücker. "Wir haben daran mehr als ein halbes Jahr gearbeitet, weil es enorm schwierig war, die Säure des Spargels in den Griff zu bekommen."
Das, was jetzt auf der Zunge zergeht, kann sich durchaus sehen und schmecken lassen. Die Schokolade entlässt nach und nach einen ganz leichten Spargelgeschmack, der gut mit der Süße harmoniert. Die 150 Gramm-Packung, die bald bundesweit vertrieben werden soll, kostet 3.45 Euro.
Ebenso exotisch wie der Spargel muten auch Lavendel, Veilchen und Rosen in Trinkschokolade an, wie sie die Münchener Cacao-Gesellschaft für 5.30 Euro (125 Gramm-Packung) anbietet. Auch hier harmoniert der zurückhaltende Geschmack der Zutaten hervorragend mit dem Schokogenuss.
Neuheiten gibt es natürlich auch jenseits der braunen Tafeln, wenn auch nicht immer ganz so harmonisch. So machen die Bonbons der US-Firma Harzardously Sour Candy, ihrem Namen "Toxic Waste" alle Ehre und entfachen auf der Zunge ein regelrechtes Säureinferno, das allerdings nach wenigen Sekunden einer Süße weicht.
Für die Kleinen ist der leuchtende Barbie-Lolli-Ring der Firma Dok gedacht, der, sobald man ihn auf den Finger steckt, blinkt und beim Lecken nach Erdbeere schmeckt. Er kostet etwa einen Euro. Ein Osternest, das man fast komplett vertilgen kann, verspricht die Firma Küchle, die essbares Ostergras anbietet. Witzig sind auch die Zungentattoos mit Sprüchen wie "Küss mich" oder "Du bist zum Anbeißen!", die natürlich nach Gebrauch gegessen werden können. Die Packung kostet 1.99 Euro.