„Wo ist mein Geld jetzt sicher?“
Viele sind verunsichert und haben das Vertrauen in die Finanzwelt verloren. Unsere Experten gaben Rat.
Düsseldorf. Ist mein Geld sicher? Wohin mit dem Ersparten? Viele Fragen hatten unsere Leser bei der gestrigen Telefonaktion in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband deutscher Banken. Die Experten Jasper Meijerink, Nicolas Pilz, Michael Schneider und Peter Toffel hatten keine ruhige Minute. Hier die am häufigsten gestellten Fragen:
Bei einem Anlagehorizont von drei Jahren sollten Sie möglichst kein Risiko eingehen. Ich rate Ihnen zu einer sicheren Anlage wie zum Beispiel Bundesanleihen oder Festgelder. Bei einer Festgeldanlage sollte die Bank dem Einlagensicherungsfonds angehören.
Alle Fonds beinhalten ein gewisses Risiko. Offene Immobilienfonds können eine Zeit lang geschlossen werden. Sie sind nicht geeignet für Anleger, die jederzeit an ihr Geld möchten. Bei langfristigem Anlagehorizont können sie als Beimischung sinnvoll sein.
Aktien sind Risikopapiere. Keiner weiß, wann die Finanz- und Wirtschaftskrise vorbei ist und es mit den Kursen wieder aufwärts geht. Eine Trendwende ist noch nicht erkennbar. Wer jetzt einsteigt, geht also ein Risiko ein, hat andererseits freilich auf lange Sicht Chancen auf gute Erträge. Denn bislang sind noch nach jeder Krise die Kurse auch wieder gestiegen. Grundsätzlich gilt: Das Vermögen breit streuen in verschiedene Anlagen. Und nur Geld in Aktien investieren, das man entbehren bzw. langfristig liegen lassen kann.
Gold ist spekulativ. Der Preis schwankt stark. Zudem bringt Gold keine Zinsen. Als sicheres Investment würde ich Bundeswertpapiere und Festgeld vorziehen. Zur Nervenberuhigung kann etwas Gold natürlich gut sein.
Die deutschen Banken haben mit dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken ein Sicherungssystem, das Kundenguthaben umfassend schützt. Zudem hat die Bundesregierung eine klare Garantie für die Einlagen deutscher Sparer bei deutschen Kreditinstituten ausgesprochen.
Das hängt vom Einlagensicherungssystem ab, dem die ausländische Bank angehört. Fragen Sie nach und informieren Sie sich, bevor sie Ihr Geld anlegen.
Das hängt von Ihren Anlagezielen ab. Eine Aktienanlage ist langfristig zu sehen und - wie die vergangene Entwicklung wieder einmal deutlich zeigt - mit Risiken verbunden. Festgeld ist eine kurzfristige und im Vergleich zu Aktien eine sichere Anlage.
Die Banken nehmen den Abzug der Abgeltungsteuer automatisch vor. Sie müssen nichts tun. Wenn Sie Ihrer Bank einen Freistellungsauftrag erteilt haben, gilt dieser auch für die Abgeltungsteuer.
Höhere Zinsen bedeuten auch ein höheres Risiko. Das darf man als Anleger nicht vergessen. Wer nicht 100-prozentig sicherheitsorientiert ist, kann allerdings Unternehmensanleihen seinem Depot beimischen, um die Renditechancen zu erhöhen. Aber bitte auf die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens achten.
Der Zins liegt im Rahmen des Üblichen. Die Spannbreite bei Festgeldzinsen ist derzeit recht groß.
Die Zinsen dürften auf absehbare Zeit niedrig bleiben, vor allem im kurzfristigen Bereich.
Das hängt von den persönlichen Umständen ab, und von Ihren Anlagezielen. Wichtig ist auf jeden Fall: Die Anlagen breit streuen, nicht alles auf eine Karte setzen.
Bei einem Tagesgeldkonto können Sie jederzeit über Ihr Geld verfügen und erhalten dennoch eine, von Bank zu Bank variierende, Verzinsung. Die Verzinsung ist variabel und passt sich der Marktentwicklung an. Ein Tagesgeldkonto ist gut geeignet, Geld kurzfristig zu "parken".
Das hängt von der Konstruktion ab. Lassen Sie sich vom Berater erklären, wie die Garantie funktioniert und was im schlimmsten Fall passieren kann. Die Garantie sollte aber nicht das einzige Kriterium für Sie sein. Lassen Sie sich auch erklären, in welche Papiere der Fonds investiert und was für Chancen das Investment hat. .