So wird der Garten wieder bunt

Rasen, Rosen, Hortensien: Es ist zwar noch recht kühl, aber an Beet und Baum ist trotzdem schon einiges zu tun.

Düsseldorf. Der Frühling lässt sein blaues Band zwar nur zaghaft flattern durch die Lüfte, aber ein wenig rührt sich doch schon im Garten — und da sollte auch der Gärtner zügig in die Hände spucken.

Schnittarbeiten kann man auch erledigen, wenn es nachts leicht friert. Ballhortensien, Hibiskus, Holunder und Perückenstrauch stehen an. Winterschneeball und Forsythien nach der Blüte schneiden und auslichten.

Rosen zurückschneiden, an Kletterrosen nur das abgefrorene Holz entfernen. Die Pflanzen düngen und mulchen.

Thymian, Salbei und Lavendel bleiben kompakt, wenn man sie kräftig, aber nicht zu tief ins alte Holz zurückschneidet.

Stauden, die in der Blühkraft nachgelassen haben, teilen und mit etwas Kompost an einen neuen Platz setzen. Neue winterharte Stauden kann man jetzt einpflanzen — bereits künstlich zur Blüte vorgezogene Exemplare sind allerdings empfindlich.

Rasen braucht Luft, Licht und Nahrung: Mähen, mit einem Fächerbesen kräftig abharken oder vertikutieren und dann düngen. Nachsäen allerdings erst, wenn auch die Nächte frostfrei sind.

Robuste Sommerblumen wie Ringel- und Kornblumen, Goldmohn und Schleierkraut sowie Kräuter wie Dill und Borretsch direkt ins Beet säen.

Das Laub verblühter Zwiebelblumen wie Osterglocken, Tulpen und Hyazinthen stehen lassen, bis es vergilbt ist. Die Zwiebel zieht daraus die Nährstoffe für die Blüte im nächsten Jahr.

Hier kommen ein paar Lektüre-Tipps zu verschiedenen Themen:

Senioren: Für jeden kommt der Tag, an dem ihm die Gartenarbeit schwerer fällt — Beine, Finger, Augen werden schwächer, die Kraft lässt nach, manche sind auf einen Rollstuhl angewiesen. Alles kein Grund, nicht mehr in den Garten zu gehen. Pat Cassidy stellt ausführlich unkomplizierte Pflanzen und von der Gartenschere bis zum Akku-Mäher Geräte vor, die die Arbeit erleichtern. Sie gibt Anregungen, wie sich Blumen- und Gemüsegarten pflegeleicht und rückenschonend umgestalten lassen. Fazit: Cassidy erklärt zwar gelegentlich etwas umständlich, gibt aber hilfreiche Tipps.
Patty Cassidy: „Entspanntes Gärtnern für Senioren“; Ulmer, 256 S., 29,90 Euro.

Konkurrenz: Britische Gärtnerinnen wie Gertrude Jekyll und Vita Sackville-West galten jahrzehntelang als die Göttinnen der Gartengestaltung. Doch heute stehen ihre deutschen Kolleginnen ihnen in nichts mehr nach. Kristin Lammerting, die selbst in Köln einen englischen Garten angelegt hat, porträtiert zehn Gartenkünstlerinnen und ihre Arbeitsweise. Das reicht von Anja Maubach, die in Wuppertal aus der Familien-Staudengärtnerei mit ihrem berauschend reichen Angebot einen Ort der besonderen Energie geschaffen hat, über die Gartenarchitektin Ute Wittich, die effektvoll mit Farbsprühdose arbeitet, bis zu Viktoria von dem Bussche, Hausherrin auf Schloss Ippenburg, die 1998 mit dem ersten Gartenfestival einen Boom ausgelöst hat. Nett: Am Ende jedes Porträts werden Pflanzen-Tipps und Tricks abgefragt. Fazit: Das Lesevergnügen weitet den Blick aufs Beet.
Kristin Lammerting (Hrsg.): „Gartenexpertinnen und ihr grünes Wissen“; Callwey, 176 Seiten, 39,95 Euro.

Balkon: Nichts gegen Geranien und Petunien auf dem Balkon, die verlässlich durchblühen. Isabelle Palmer, die sich in London mit ihrem Online-Unternehmen auf Balkone spezialisiert hat, zeigt aber, wie schade es ist, wenn man sich aufs Althergebrachte beschränkt. So viele witzige Gefäße lassen sich kreativ recyceln, dekorative Details bringen Witz, und einen Gemüsegarten bringt Palmer auch unter — oder wenigstens einen Kräutergarten in der Weinkiste. Palmer präsentiert ihre Tipps gefällig und kompakt. Fazit: Weckt große Lust auf kreative Veränderung.
Isabelle Palmer: „Mein Balkongarten“; DVA, 144 S. , 22,99 Euro.

Regelfrei: Keine Zeitvorgaben und Pflanzlisten, sondern Sinnesfreude und Bauchgefühl. Sabine Reber geht der Ruf voraus, den grünsten Daumen der Schweiz zu haben, und den nutzt sie fürs „Gärtnern gegen alle Regeln“. Bei ihr haben Pflanzen Rechte und Schädlinge Überlebenschancen. Fazit: Neue Gartenlust lässt Ideen wuchern.
Sabine Reber: „Gärtnern — die neue Freiheit“; blv, 191 Seiten, 29,99 Euro.

Bilder: Der renommierte Gartenplaner Peter Janke gehört zu den wenigen seines Fachs, bei denen sich innovative Ideen mit Freude an einzelnen Pflanzen und anschaulichem Schreiben verbinden. Der gebürtige Hildener gibt in dem prachtvoll bebilderten Band einen erhellenden Überblick über moderne Gartenarchitektur. Fazit: Auch in der dritten Auflage sorgt Janke für Aha-Momente.
Peter Janke: „Design mit Pflanzen“; Becker-Joest-Volk-Verlag, 216 S., 49,90 Euro.