Spenden: Damit Ihr Geld den Richtigen hilft

Wer sorgfältig auswählt, findet auch seriöse Hilfswerke und Organisationen.

Düsseldorf. Von A wie Adveniat bis Z wie Zukunftsstiftung Entwicklungshilfe: Zahlreiche Hilfsorganisationen buhlen in Deutschland um das Geld spendenbereiter Menschen. Erdbeben und Hungerkatastrophen öffnen Portemonnaies und Herzen - und auch vor der eigenen Haustür gibt es bedürftige oder kranke Kinder und Organisationen, die ihnen helfen wollen. Doch mit der Spendenbereitschaft ist es schnell vorbei, wenn Menschen den Organisationen nicht mehr vertrauen und fürchten, dass ihr Geld unterwegs versickert: Gerade erst sorgte der Skandal um das Kinderhilfswerk Unicef für Schlagzeilen. Experten raten daher, sich beim Spenden an feste Regeln zu halten. Helfen kann bei der Suche nach seriösen Organisationen vor allem das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Dieses wird nur an Organisationen verliehen, die die strengen Kriterien des Institutes erfüllen: So muss ihre Werbung wahr und sachlich sein, sie müssen ihr Geld nachprüfbar und sparsam verwenden, und ihr Vorstand muss durch ein unabhängiges Leitungsgremium überwacht werden. Zudem dürfen sie keine Erfolgsprämien für die Vermittlung von Spenden kassieren.

Über letzteres stolperte Unicef und verlor daher das wichtige Siegel. "Das bedeutet nun nicht, dass das eine völlig unseriöse Organisation ist", betont DZI-Sprecherin Christel Neff. "Aber sie haben eben die sehr strengen Kriterien des Spendensiegels nicht mehr erfüllt."

Wer spenden will, sollte der Expertin zufolge darauf achten, ob die Organisation steuerlich begünstigt und als gemeinnützig anerkannt ist. "Das steht meist auf dem Überweisungsträger", sagt Neff. Das alleine sei allerdings noch kein ausreichender Nachweis: Es sei auch wichtig, ob alle Fragen des Spenders beantwortet würden und die Organisation Rechenschaft über die Verwendung der Spenden ablege. Seriöse Unternehmen gingen offen auf alle Fragen ein und machten ihre Projekte transparent. Vor allem aber rät Neff davon ab, sich von allzu emotionaler und aggressiver Werbung beeindrucken zu lassen: "Wenn man unter Druck gesetzt wird, sollte man die Finger davon lassen."

Viele vertrauen vor allem den großen Hilfswerken. Nichts einzuwenden sei aber auch gegen Spenden an kleinere und weniger bekannte Organisationen - deren Stärken lägen schlicht in anderen Bereichen als die der größeren und bekannteren Helfer. "Die größeren haben meist den Vorteil, dass sie bei Not und Katastrophen gut und schnell handeln können", so Neff. "Die kleineren haben dagegen oft eine Nische gefunden, in der sie wichtige Hilfe leisten - die betreuen dann beispielsweise ein bestimmtes Waisenhaus in Indien." Auch solche kleinen Hilfsorganisationen finden sich unter den Trägern des Spendensiegels.

Vorteile Spenden bringen nicht nur den Empfängern Vorteile: Wer etwas gibt, kann dies normalerweise steuerlich geltend machen. So können Spenden für steuerbegünstigte Zwecke ab dem Steuerjahr 2007 bis zu 20 Prozent der Gesamteinkünfte als Sonderausgaben geltend gemacht werden. Voraussetzung ist eine Zuwendungsbestätigung der Empfänger-Organisation. Bei Spenden bis 200 Euro reichen Bareinzahlungsbeleg oder Buchungsbestätigung der Bank zusammen mit einem Beleg der Organisation, der Angaben über den Zweck und die Freistellung von der Körperschaftsteuer enthält. Dieser wird laut DZI oft zusammen mit dem Überweisungsformular abgedruckt.

Zweck Von zweckgebundenen Spenden dagegen raten die Experten des Deutschen Zentralinstitut für Soziale Fragen ab, da sie für die Organisationen zusätzlichen Verwaltungsaufwand verursachen.