Spurlos im Internet surfen
Der Nutzer kann sich mit kostenlosen Änderungen einfach tarnen.
<strong>Düsseldorf. Sherlock Holmes würde heute das Internet nutzen, um Tätern auf die Spur zu kommen. So wie das FBI, das mit seinem Programm Carnivore (übersetzt: Fleischfresser) in die Schlagzeilen geriet, weil es E-Mails nach Verdächtigem durchforstet hat. Unternehmen speichern schon längst die Daten der Besucher ihrer Webangebote, um die Kundenprofile für Werbezwecke zu nutzen. Kein Zweifel: Das Internet eignet sich bestens, um den Anwender auszuspionieren - der gläserne Nutzer ist längst Realität. Das liegt nicht zuletzt daran, dass jeder Computer, der online ist, eine individuelle IP-Adresse hat. Sie besteht aus einer Reihe von Zahlen. Der Internet-Provider kann diese Zahlenreihe einem bestimmten Rechner zuordnen. Mit dieser "Hausanschrift" ist nachzuvollziehen, was der Nutzer macht. Wer sich dennoch die eine oder andere Heimlichkeit will, für den gibt es dennoch Tricks, anonym zu surfen: Wer dies für übertrieben hält, sollte auf www.anonym-surfen.com/anonym-surfen/test klicken. Dort erfährt der erstaunte Surfer, welche Auflösung sein Monitor hat, wie die Adresse des Servers lautet und was alles so auf seiner Festplatte gespeichert ist. Da hätte Sherlock Holmes leichtes Spiel.
Tipps zur Verschlüsselung
E-Mails verschlüsseln: Auf dem Weg vom Versender zum Empfänger können E-Mails abgefangen werden. Die Lösung: Verschlüsselungsprogramme wie "PGP" (Pretty Good Privacy). Kostenloser Download unter www.pgpi.com.
Anonyme E-Mails: Bei Anbietern von kostenlosen E-Mail-Postfächern kann der Nutzer einen falschen Namen eingeben und so anonym bleiben. Schwachpunkt: Beim Anlegen des E-Mail-Kontos fragen die Freemailer oft unnötig viele persönliche Daten ab.
Surfen mit Tarnkappe: Wer unerkannt surfen will, sollte einen Anonymisierungsdienst ausprobieren. Die gewünschte Web-Adresse wird dabei nicht direkt im Browser, sondern in ein vorgeschaltetes Programm eingegeben. Eine Rückverfolgung ist so nicht möglich. Nachteil: Die Surfgeschwindigkeit sinkt. Einen solchen Filter bietet zum Beispiel das kostenlose Programm "Privoxy" (www.privoxy.org).
Keylogger beseitigen: Persönliche Daten, Passwörter - darauf haben es so genannte Keylogger abgesehen. Dahinter verbirgt sich eine bösartige Software, die sich auf dem PC einnistet, die Tastatureingaben des PC-Benutzers aufzeichnet und an den Hacker weiterleitet. Zum Aufspüren hilft ein Spezialwerkzeug wie das kostenlose "Spybot Search & Destroy" (www.spybot.info). Auch die gerade mal 50 Kilobyte große Freeware "Anti-Keylogger" (www.myplanetsoft.com/free) macht erfolgreich Jagd.
Spuren löschen: Windows besitzt ein riesiges Gedächtnis - jeder Schritt des Anwenders wird protokolliert. Wer diese Daten ausspioniert, weiß über den Nutzer genau Bescheid. Mit dem kostenlosen Tool "Crap Cleaner" - kurz CCleaner - lassen sich diese Datenspuren zuverlässig löschen. Download unter www.filehippo.com/download_ccleaner.
Tresor: Eine Sicherheits-Software - wie zum Beispiel "Privacy Protection Suite" von Databecker (www.databecker.de) - hilft, anonym und sicher zu surfen. Mit ihr lassen sich Daten in unknackbaren Tresoren verschließen und E-Mails mit Passwort versenden.
Brisante Daten: Vorsichtshalber die vertraulichen Dateien zu 100 Prozent von der Festplatte löschen. Aber aufgepasst: Die Dateien niemals nur in den Papierkorb von Windows werfen. Denn mit einem kleinen Tool können Hacker, denen es gelingt in den PC einzudringen, die Daten mühelos wieder herausfischen. Hier hilft nur ein zuverlässiger Dateishredder wie zum Beispiel der "Disk Wiper" (www.disk-wiper.de).