Altersvorsorge Sterbegeldversicherung – eine gute Investition?
DÜSSELDORF · Gerade ältere Versicherte zahlen dabei oft drauf, es gibt aber Alternativen
Rücksichtsvoll bis zum letzten Atemzug. Für Menschen mit dieser Mentalität ist es ein Graus, seinen Angehörigen zur Last zu fallen. Auch noch nach dem eigenen Tod. Mit einer Sterbegeldversicherung wollen sie diesen die Kosten ersparen, die mit der eigenen Bestattung verbunden sind. Dafür kommen schnell mehrere Tausend Euro zusammen. So heißt es beim Verband Aeternitas: „Sie können im Durchschnitt mit 4500 Euro Gesamtkosten für eine Bestattung rechnen – ohne die Grabgestaltung. Mit Grabmal und Grabanlage sind es im Schnitt 6000 bis 7000 Euro – ohne die spätere Grabpflege.“ Die Bandbreite sei allerdings groß und reiche von der einfachsten anonymen Billigbestattung für knapp 1000 Euro bis zu Summen in Höhe von weit über 10 000 Euro.
Wenn man diese Kosten per Versicherung decken möchte: Ist der Kauf einer entsprechenden Versicherungspolice eine gute Investition? Das kommt darauf an – letzten Ende ist ein entsprechender Versicherungsvertrag eine Wette auf das eigene Leben. Würde man relativ schnell nach Abschluss des Versicherungsvertrags sterben, hätte man einen „Gewinn“ gemacht. Wird man alt, gewinnt die Versicherung. Ein Beispielsfall zeigt das. Durchgerechnet mit dem Online-Rechner eines Versicherers, der eine entsprechende Sterbegeldversicherung anbietet. Wer dort beispielsweise anklickt, dass er oder sie Kosten in Höhe von 7000 Euro für alles, was mit dem eigenen Tod zusammenhängt, absichern will, muss als Nächstes sein Alter eingeben und bekommt dann die monatlich fällige Prämie errechnet. Bei einem 65-Jährigen sind dies bei der Versicherungssumme rund 50 Euro monatlich. Nun kann sich jeder leicht ausrechnen, was das bedeutet, wenn man alt wird. Angenommen, der 65-Jährige lebt noch 20 Jahre, so hat er bis dahin 12 000 Euro eingezahlt. Bei einem jüngeren Versicherten ist die Prämie zwar deutlich billiger, ein 40-Jähriger zahlt bei dieser Versicherungssumme rund 25 Euro monatlich. Aber bei einem langen Leben müssen auch deutlich mehr bezahlt werden als die 7000 Euro, die man abgesichert haben will.
In beiden Fällen mag jede und jede selbst beurteilen, ob sich das lohnt. Die Verbraucherzentrale ist jedenfalls bei Abschluss solcher Verträge in höherem Alter skeptisch. „Im Rentenalter oder kurz davor sollten Sie keine Sterbegeldversicherung abschließen. Die Höhe des Versicherungsbeitrags richtet sich auch nach der Wahrscheinlichkeit des Ablebens. Gerade bei Älteren sind schnell mehr Beiträge geflossen als die Hinterbliebenen im Todesfall erhalten.“ Solche Gedanken gelten freilich nicht minder bei einer früh abgeschlossenen Sterbegeldversicherung, weil zwar der Beitrag geringer, aber die Laufzeit lang ist. Die Verbraucherschützer bringen aber noch diese Alternative ins Spiel: Man könne auch selbst Monat für Monat einen bestimmten Betrag für den beabsichtigten Zweck ansparen.
Und wie ist es mit einem von Bestattungsunternehmen angebotenen „Bestattungsvorsorgevertrag“? Hier lassen sich auch gleich die Form der Bestattung festhalten. Da kann der Interessent auch gleich das ganze benötigte Geld einzahlen. Doch die Verbraucherschützer mahnen: „Zahlen Sie das Geld keinesfalls auf das Konto des Bestatters ein, auch wenn er sagt, es werde sicher angelegt. Zahlen Sie nur auf ein Treuhandkonto – zum Beispiel bei der „Deutschen Bestattungsvorsorge Treuhand AG“ –, damit bei einem etwaigen Konkurs des Bestatters Ihr Geld nicht verloren geht.“