„Coronafreie Zeit“ Stressforscher: Ostern „emotional entlüften“

Berlin · Stressforscher Mazda Adli rät den Bundesbürgern an den Osterfeiertagen zu coronafreien Zeiten. Gefühle von Stress, Ungeduld, Wut und Angst seien in Zeiten von Homeoffice, Homeschooling und Existenzsorgen normal, betonte Adli.

Stressforscher Mazda Adli von der Fliedner Klinik Berlin.

Foto: dpa/Annegret Hilse

Es sei wichtig, sich einige Stunden am Tag mit etwas anderem zu beschäftigen: einem Buch, einem Film oder Gesprächen, die nicht um das Virus kreisten, sagte der Charité-Psychiater am Donnerstag vor der Bundespressekonferenz. Ein „emotionales Entlüften“ helfe bei der Bewältigung der Krise, unter der auch die Psyche leide. „Denn was uns sonst tröstet, geht gerade nicht“, sagte der Charité-Psychiater. Dazu zählten Umarmungen auch außerhalb der Familie und gerade an Ostern Treffen mit Verwandten und mit Freunden.

Gefühle von Stress, Ungeduld, Wut und Angst seien in Zeiten von Homeoffice, Homeschooling und Existenzsorgen normal, betonte Adli. Wichtig sei es aber auch, sich klar zu machen, dass die Phase endlich sei. „Wir sind dieser Situation nicht heillos ausgeliefert. Wir beteiligen uns an einem gigantischen Präventionsprojekt. Und wir sehen Erfolgsgeschichten.“ Rund 50 000 Menschen in Deutschland gelten nach Angaben des Robert Koch-Instituts bereits wieder als genesen. Auch die Ansteckungszahlen steigen nicht mehr exponentiell. Hoffnung sei die entscheidende psychische Quelle, betonte der Mediziner.

(dpa)