Keine Tortur für Tiere: Reisen langfristig planen

Dortmund/Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Last-Minute-Reisen sind für Menschen spannend. Für Haustiere gilt das allerdings nicht. Wer mit seinem Vierbeiner verreisen möchte, sollte rechtzeitig mit der Planung beginnen - vor allem, wenn es sich um eine Auslandsreise handelt.

Meist reicht es aus, rund zwei Monate vor Reisebeginn mit den Vorbereitungen anzufangen. „Zunächst einmal sollte man sich über die Einreisebestimmungen für das jeweilige Reiseland und die Rückreise nach Deutschland informieren“, sagt Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen in Dortmund. Außerdem sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, damit klar ist, welche Krankheiten im Urlaubsland vorkommen, was in die Reiseapotheke sollte und welche Impfungen und Papiere der Vierbeiner benötigt. Für Reisen etwa innerhalb der Europäischen Union braucht das Tier einen sogenannten Heimtierausweis und einen Mikrochip zur Identifikation.

Manche Reiseziele innerhalb Europas haben noch andere Vorgaben. „Nach der Europäischen Reiseverordnung beispielsweise verlangen Länder wie Großbritannien einen Nachweis eines bestimmten Titer-Wertes für Tollwut-Antikörper“, sagt Astrid Behr vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte aus Frankfurt am Main. Daher sollte in solchen Fällen bei Hunden, Katzen oder Frettchen schon etwa ein halbes Jahr vor der Reise der Tierarzt aufgesucht werden, damit der Impfstoff gespritzt und der Wert bestimmt werden kann.

Wichtig ist zudem, sich vorab zu erkundigen, welche Freiheiten Hunde am Urlaubsort haben. Gibt es Möglichkeiten, mich mit meinem Tier am Urlaubsziel zu beschäftigen? Sind Hunde im ausgewählten Hotel überhaupt erlaubt?

Der Hund ist schließlich ein sehr guter Reisebegleiter. „Er ist gern mit seinem Rudel zusammen und reagiert gut auf Veränderungen“, sagt Marius Tünte vom Deutschen Tierschutzbund aus Bonn. „Während Hunde beispielsweise einen Spaziergang am Strand sehr genießen, sehen Katzen solch eine Veränderung durch eine Reise meist nicht als Belohnung.“

Das zeigt sich schon bei der Autofahrt zum Urlaubsort: In der Regel sind die Vierbeiner aber pflegeleicht und unkompliziert im Wagen zu transportieren, wenn sie frühzeitig daran gewöhnt wurden. Bei Katzen kann das zwar ebenso der Fall sein. „Meist schreien sie im Auto aber nur und machen in ihren Container“, erklärt Verbandssprecherin Behr. Daher rät die Tierärztin, Katzen zu Hause in ihrem angestammten Revier und von Freunden ordentlich versorgen zu lassen.

Reisen mit Heimtieren vom Kaninchen bis zum Meerschweinchen sind nicht zu empfehlen. Wer sie dennoch mitnehmen möchte, sollte beim Transport im Auto einiges beachten: „Man braucht einen entsprechenden Transportkäfig, der Luftschlitze hat, aber in dem die Tiere keinen Zug bekommen“, sagt Behr.

Vom Kleintier bis zum Hund sollte - etwa während einer der regelmäßigen Pause auf einem Rastplatz - kein Tier allein im Auto gelassen werden. „Die Tiere kollabieren im überhitzten Auto schnell und können unter Umständen sogar sterben“, sagt Behr.

Das Auto ist sicher die bequemste Möglichkeit, mit seinen Tieren zu verreisen. Eine Alternative ist eine Reise mit der Bahn: Nach Angaben der Deutschen Bahn können Hunde bis zur Größe einer Hauskatze in einem Transportbehälter unentgeltlich mitgenommen werden. Für größere Hunde, die an der Leine sein und einen Maulkorb tragen müssen, muss der halbe Fahrpreis bezahlt werden.