Tierhaltung: Ohne Stress zum Tierarzt gehen

Besitzer sollten ihre Vierbeiner von klein auf an Praxisbesuche gewöhnen. Eine gute Vorbereitung auf mögliche Fragen des Arztes ist sinnvoll.

Meschede. Der Blick wird panisch und am liebsten würden sie Reißaus nehmen. Viele Haustiere bekommen Angst, sobald sie wittern, dass sie wieder zum Tierarzt müssen - und der Besuch in der Praxis wird einmal mehr zur stressigen Angelegenheit. Dabei muss dieser Nervenkrieg für Halter und ihre Tiere eigentlich gar nicht sein. Mit der richtigen Erziehung und einigen Tricks lassen sich die Anspannungen für alle Beteiligten durchaus umgehen. Hundewelpen sollten sich beispielsweise so früh wie möglich an die Praxisräume und ihren künftigen Arzt gewöhnen. "Am besten ist es, schon die jungen Tiere mit dahin zu nehmen, ohne dass etwas passiert", sagt Tiertrainerin Daniela Hofer aus Meschede. "Anders, als wenn man ihnen gleich beim ersten Besuch eine Spritze gibt, machen sie so erst eine positive Erfahrung." Während Hunde auf die Fahrt zum Arzt meist gelassen reagieren, wird bei Katzen der Stress häufig schon zu Hause ausgelöst, wenn die Transportbox hervorgeholt wird. "Man sollte sie daher langsam an die Kiste gewöhnen", rät die Tierpsychologin Ramona Meißner.

Herrchen sollten Abstand zum Tier halten

Bei der Untersuchung raten die Experten den Besitzern, Abstand vom Behandlungstisch zu halten und das Tier nicht zu berühren. So sehen die kleinen Patienten nicht die möglicherweise angespannte Mimik des Herrchens oder Frauchens - und werden nicht weiter verunsichert. Auch beim Tonfall sind Tiere besonders feinfühlig. "Negative Stimmung und Unruhe werden direkt vom Halter auf das Tier übertragen", weiß die Expertin. Gut ist auch, sich vorher bereits auf wichtige Fragen über das Tier und die Krankheit vorzubereiten. So kann die Behandlung möglichst kurz gehalten werden. Welche Beschwerden sind es genau? Hat sich das Fressverhalten geändert oder ist der Vierbeiner lethargisch? In jedem Fall ist es besser, mit dem kranken Tier eine Praxis aufzusuchen, als den Tierarzt nach Hause zu holen. "Besonders bei Katzen kann die Grenzüberschreitung durch eine fremde Person im eigenen Revier eine gravierende psychische Erschütterung bis hin zu einer Traumatisierung darstellen", erklärt Tierpsychologin Meißner. Für sensible Hunde gelte dasselbe.