Ratgeber Was eine gute Produktverpackung ausmacht
Produktverpackungen erfüllen direkt mehrere Aufgaben. Zum einen dienen sie als Schutz vor äußeren Einflüssen wie mechanischer Reibung, UV-Strahlung oder Feuchtigkeit.
Zum anderen sind sie ein wichtiger Werbeträger, der dem Kunden auf einen Blick zeigen kann, was ihn erwartet. Deswegen sollten Unternehmen die Gestaltung ihrer Produktverpackungen nicht auf die leichte Schulter nehmen und bei der Auswahl der Verpackungsart und des Materials sowie beim Design große Sorgfalt walten lassen.
Die richtige Verpackungsart auswählen
Welche Art von Verpackung optimal geeignet ist, hängt vor allem vom Produkt ab. Für viele Non-Food Artikel sind Pappschachteln eine hervorragende Wahl. Diese lassen sich nämlich relativ kostengünstig herstellen und können sogar ökologisch produziert werden. Von der einfachen Faltschachtel bis hin zu aufwendigen Lösungen in ungewöhnlichen Formen ist alles möglich. Darüber hinaus gibt es weitere Verpackungsmaterialien wie Aluminium oder Kunststoff. Sie haben oft eine schlechtere Ökobilanz, sind in bestimmten Fällen aber notwendig. Vor allem in der Lebensmittelindustrie spielen sie eine wichtige Rolle. Dort werden manchmal sogar luftdichte Aromaverpackungen benötigt. Sie sorgen dafür, dass das Produkt seinen Geschmack nicht verliert und länger gelagert werden kann, was beispielsweise bei Kaffeebohnen relevant ist.
Das passende Design
Neben der Art der Verpackung sollte großer Wert auf die optische Gestaltung gelegt werden, denn die äußere Hülle bietet sich wunderbar als Werbefläche für Produkte aller Art an. Dabei sind die folgenden Punkte zu berücksichtigen:
- Das Design sollte zum Produkt und zur Markenbotschaft passen. Ein Unternehmen, das mit seinem Namen für Nachhaltigkeit steht, kann das auch in seinen Produktverpackungen widerspiegeln und viel mit Motiven aus der Natur arbeiten.
- Kontinuität und Kohärenz sind wichtig für das Markenimage. Deswegen ist es von Vorteil, wenn sich die Produktverpackung optisch und stilistisch in das Corporate Design fügt. Sie sollte also nicht zu stark von der Gestaltung des Markenlogos oder der Unternehmenswebseite abweichen. Der Kunde muss sofort erkennen können, zu welcher Marke es gehört.
- Auch Einzigartigkeit ist von großer Bedeutung, denn nur mit einem innovativen und individuellen Design kann sich ein Produkt im Einzelhandel von der Konkurrenz abheben. Hier ist es hilfreich, die Verpackungsdesigns von Wettbewerbern genau unter die Lupe zu nehmen und etwas Neues zu kreieren, das sich davon deutlich unterscheidet.
- Zudem ist es wichtig, dass, trotz aller Ästhetik, der Produkt- und der Markenname gut lesbar sind. Gleiches gilt natürlich für gesetzlich vorgeschriebene Warnhinweise und andere wichtige Informationen.
Unternehmen sollten bedenken, dass eine Produktverpackung in Abhängigkeit vom Inhalt verschiedene Pflichtinformationen aufweisen muss. Dazu gehören Mengenangaben, das Mindesthaltbarkeitsdatum oder Nährwertangaben. Dafür sollte ausreichend Platz eingeplant werden. Des Weiteren sollte vorab geklärt werden, welche Angaben zwingend auf die Verpackung gedruckt werden müssen und welche vielleicht sogar freiwillig darauf sichtbar sein sollen. Spezielle Siegel können zum Beispiel Vertrauen beim Kunden schaffen.
Offline- und Online-Marketing verbinden
Bei der Produktverpackung handelt es sich um eine klassische Form der Offline-Werbung, denn sie existiert in der realen Welt, lässt sich anfassen und kann vom Kunden sogar mit nach Hause genommen werden. Da die meisten Unternehmen mittlerweile aber auch digitale Kanäle haben, kann es sinnvoll sein, beide Welten miteinander zu verbinden und das Informationsangebot für den Kunden zu verbessern. Das gelingt mitunter dadurch, dass ein QR-Code auf die Produktverpackung gedruckt wird. Dieser kann zur Webseite oder zum Online-Shop des Unternehmens führen. Noch besser ist es, wenn sich damit eine Unterseite öffnen lässt, die das Produkt näher vorstellt. Dort können Informationstexte, Anleitungen oder Erklärvideos zur Verfügung gestellt werden. Auch die passende App zum Produkt kann auf diese Weise verlinkt werden.
Haptik und Handhabung
Es kommt nicht allein darauf an, wie eine Verpackung aussieht. Auch wie sie in der Hand liegt und wie sie sich anfühlt, kann die Kaufentscheidung beeinflussen. Ein hochwertiges Material, eine leicht strukturierte Oberfläche oder plastisch hervorgehobene Buchstaben können die Verpackung direkt viel edler wirken lassen. Das hat wiederum zur Folge, dass auch der Inhalt als hochwertiger wahrgenommen wird. Darüber hinaus sollte eine Verpackung möglichst leicht zu handhaben sein. Der Verbraucher sollte auf einen Blick erkennen, wie er sie öffnen kann. Einfache Faltschachteln oder Kartons mit abnehmbarem Deckel sind unter anderem eine gute Wahl. Optimalerweise sollte die Verpackung wiederverschließbar sein. Das ist unter anderem bei Produkten sehr wichtig, die einen hohen Wiederverkaufswert haben. In vielen Fällen ist es nämlich einfacher, einen Käufer zu finden, wenn die Originalverpackung noch vorhanden und vollständig intakt ist.
Funktionale Verpackungen kreieren
Die Designer sollten beim Entwurf der Verpackung immer an den Kunden denken und darauf achten, dass sie nicht nur leicht zu handhaben ist, sondern auch eine hohe Funktionalität liefert. Dafür bieten sich raffinierte Lösungen wie Dosierhilfen, praktische Griffe für den Transport oder Inletts für eine sichere Fixierung des Inhalts an.
Ökologische Aspekte in die Überlegungen mit einbeziehen
Viele Kunden achten beim Kauf nicht allein auf die Qualität eines Produktes, sondern legen auch großen Wert auf Nachhaltigkeit. Das trifft sowohl auf den Inhalt als auch die Verpackung zu. Deswegen ist es sinnvoll, bei der Auswahl der Verpackungslösungen den CO2-Fußabdruck im Hinterkopf zu behalten. Der Ressourcenverbrauch lässt sich durch einen sparsamen Umgang mit Verpackungen verringern. So müssen Produkte nicht doppelt und dreifach oder in viel zu großen Schachteln verpackt werden. Außerdem sollte vermehrt auf die Verwendung von recycelten oder sogar von alternativen Materialien geachtet werden. Graskarton zeichnet sich zum Beispiel durch eine hohe Umweltfreundlichkeit aus. Er wird aus Altpapier und Grasfasern hergestellt. Das Gras dafür lässt sich regional anbauen und wächst so schnell, dass Nachschub bei ausreichend vorhandenen landwirtschaftlichen Flächen kein Problem darstellt.
Kosten so gering wie möglich halten
Für die Konzeptionierung von Produktverpackungen müssen Unternehmen in der Regel erst einmal ein wenig Geld in die Hand nehmen. Wenn das Design aber einmal entworfen worden ist, können Versandverpackungen in vielen Fällen relativ günstig hergestellt werden, sodass die laufenden Kosten nicht ausufern oder die Marge zu weit nach unten drücken. Um möglichst günstig an Versandpackungen zu gelangen, können Unternehmen diese Strategien fahren:
- Angebote vergleichen und gegebenenfalls eine längere Vertragsbindung eingehen, um einen günstigeren Preis zu erzielen.
- Staffelpreise nutzen und direkt in größeren Mengen bestellen. So sinken die Kosten pro Verpackung.
- Auf einen Innendruck verzichten und nur die Außenseiten bedrucken lassen.
- Kleinere Faltschachteln verwenden und so Materialkosten für die Verpackung sowie für Inletts sparen.