Wie sicher ist Kaufen im Internet?
Der Geschenkekauf per Computer ist stressfrei. Doch vorm Vertragsabschluss sollten Kunden einige Punkte prüfen.
Düsseldorf. Weihnachtseinkäufe können stressig sein. Deshalb nutzen immer mehr Deutsche die Gelegenheit, um im Internet nach passenden Geschenken zu suchen und diese auch dort zu kaufen. In diesem Jahr wollen sogar 69 Prozent der Bundesbürger ihre Weihnachtseinkäufe im Netz erledigen - das geht aus einer Umfrage des Online-Preisvergleichs Twenga.de hervor. Das entspricht einem Anstieg um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Doch so stressfrei und scheinbar leicht das Online-Shopping ist, haben viele Nutzer auch Bedenken. Und das sollten sie zunächst auch haben, warnt Achim Himmelreich, Vorsitzender der Fachgruppe E-Commerce und Mitautor des Leitfadens, den der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) zum sicheren Online-Shopping jetzt herausgegeben hat: "Gerade in der Vorweihnachtszeit buhlen Online-Shops mit Specials und Geschenkfindern um die kaufwilligen Kunden. Vor dem Bestellvorgang sollten allerdings einige Punkte beachtet werden: So machen zu hohe Versandkosten ein Schnäppchen schnell zum teuren Vergnügen oder Kreditkartendaten werden ohne Verschlüsselung übermittelt." Hier die wichtigsten Punkte, die man beachten sollte.
Anbieter mit Postfachadresse oder ohne Kontaktinformationen haben etwas zu verbergen. "Achten Sie deshalb auf ein klares Impressum mit vollständiger Firmenanschrift", sagt Himmelreich. Auch die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Anbieters müssen jederzeit und vollständig abrufbar sein.
Der Vorteil der großen und bekannten Online-Shops ist, dass sie im Internet durch andere Nutzer bewertet werden. Bei kleineren Anbietern ist das nicht immer der Fall. Den Bekanntheitsgrad sollten sich Verbraucher zunutze machen und sich vorher ein Bild vom Anbieter machen. "Geben Sie den Namen des Anbieters in eine Suchmaschine ein und Sie finden schnell in diversen Foren Nutzerbewertungen", berichtet Himmelreich.
Beim Einkauf hochwertiger Ware sollte ersichtlich sein, dass es sich um Originalware handelt. Eine ausführliche Produktbeschreibung mit Informationen zu Preis, Größe, Farbe, Zustand und eine Präsentation mit Fotos sind Pflicht. Verbraucher sollten auch auf Einschränkungen oder Besonderheiten wie Bestellungen im Ausland achten.
Ist das gewünschte Produkt bei einem Anbieter günstiger als bei der Konkurrenz, ist ein Blick auf die Zusatzkosten ratsam. Preisangaben ohne Mehrwertsteuer oder überzogene Lieferkosten sind dabei noch recht einfach zu erkennen. Himmelreich: "Achten Sie besonders auf Zusatzleistungen, die beim Bestellen durch den Anbieter zusätzlich eingefügt werden. Oft versuchen Anbieter beispielsweise Versicherungen oder Zubehör mit in den Warenkorb zu schmuggeln." Bevor man die Bestellung also endgültig abschickt, sollte der Rechnungsbetrag unbedingt kontrolliert werden. Der Anbieter ist zu einer detaillierten Preisauskunft verpflichtet, in der auch Zusatzleistungen aufgelistet werden.
Mittlerweile gibt es neben den klassischen Zahlungsmethoden wie Vorkasse, Nachnahme, Lastschrift, Rechnung und Kreditkartenzahlung noch PayPal oder sofortueberweisung.de. Die letzten beiden sind zwar kostengünstig und schnell, man sollte aber auch hier auf die AGB achten. Ein unsicheres Bezahlverfahren ist die Vorkasse. Diese sollten Käufer möglichst meiden.
Datensicherheit ist beim Online-Einkauf das A und O. Deshalb muss die gesamte Bestellung verschlüsselt ablaufen, was Kunden an einem Vorhängeschloss-Symbol in der Adressleiste des Browsers erkennen. Damit stellen sie sicher, dass ihre Kontakt- und Kontendaten nur beim Anbieter ankommen.
Es lohnt sich, die Preise immer inklusive Lieferkosten zu vergleichen - denn gerade bei kleineren Bestellungen können die Lieferkosten den Preis erheblich steigern. Auch die Lieferbedingungen sollten Käufer beachten, damit sie im Schadensfall nicht haften müssen. "Ein Blick in die AGB verschafft Klarheit", weiß Himmelreich.
Gefällt die Bestellung nicht, kann der Käufer die ungeöffnete Ware bis zu 14 Tage nach Erhalt an den Anbieter zurücksenden. Die Kosten für die Rücksendung übernimmt aber nicht immer der Anbieter. Erkundigen Sie sich, ob bei größeren Lieferungen - zum Beispiel von Haushaltsgeräten - Mehrkosten entstehen. Vom Umtausch ausgeschlossen sind unter anderem Literatur und Produkte aus privaten Auktionen.