Wie Sie sich bei starkem Nebel richtig verhalten

Autofahren: Im vergangenen Jahr ereigneten sich bei schlechter Sicht 518 Unfälle. Nebel täuscht die Wahrnehmung: Dem ADAC in München zufolge werden Fahrgeräusche davon geschluckt, so dass das Tempo des eigenen Autos falsch eingeschätzt wird.

Bonn. Wie aus dem Nichts taucht die weiße Wand vor dem Auto auf, dann ist überall nur noch Nebel. Vor einem Augenblick konnte der Fahrer noch gut die Rücklichter des Wagens vor ihm erkennen. Jetzt haben die Schwaden sie verschluckt - wie auch die Begrenzungspfosten und Markierungslinien der Landstraße. Die Sicht reicht nur noch wenige Meter, das bedeutet bei dem Tempo Blindflug.

Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden ereigneten sich im Jahr 2006 insgesamt 518 Nebelunfälle mit Personenschaden.

Nebel täuscht die Wahrnehmung: Dem ADAC in München zufolge werden Fahrgeräusche davon geschluckt, so dass das Tempo des eigenen Autos falsch eingeschätzt wird. Die Millionen feinster Wassertropfen brechen zudem das Scheinwerferlicht und streuen es. Daher können Entfernungen nicht mehr richtig eingeschätzt werden. Dabei kommen Autofahrer problemlos durch Nebel, wenn sie die Tipps der Experten beherzigen:

Tempo deutlich drosseln: Bei den ersten Anzeichen von Nebel muss das Tempo deutlich gedrosselt werden. Faustregel: Sichtweite gleich Tempo gleich Sicherheitsabstand. Beträgt die Sicht 50 Meter, darf höchstens 50 km/h gefahren werden. Als Orientierungshilfe dienen die Leitpfosten, die im 50-Meter-Abstand aufgestellt sind.

Sicherheitsabstand vergrößern: Der Abstand zum Vorausfahrenden ist sofort zu vergrößern. Falsch ist es, sich an den Rückleuchten zu orientieren - das ergibt durch den geringen Abstand einen "Sog- und Druckeffekt", durch den der Vordermann unbewusst beschleunigt. Bleibt der Hintermann dran, entsteht bald eine Kolonne, die zu schnell und mit zu geringem Abstand durch den Nebel rast.

Nebelscheinwerfer einschalten: Auch am Tag sollte das Abblendlicht - besser: die Nebelscheinwerfer - eingeschaltet werden. Die Schlussleuchte darf erst bei Nebel mit Sichtweiten unter 50 Metern genutzt werden. Da sie viel heller leuchtet als ein Rücklicht, würde sie bei besserer Sicht andere blenden.

Nach rechts orientieren: Gefährlich ist es, sich bei Nebel am Mittelstreifen zu orientieren - dadurch drohen Frontalkollisionen. Besser ist es, sich an die Markierungen oder Leitpfosten am rechten Fahrbahnrand zu halten.

Bremsbereit und Konzentriert sein: Bei Nebel müssen Fahrer ständig bremsbereit sein. Hinter jeder Nebelbank könnte ein Auto auftauchen. Bei Überlandfahrten droht Gefahr durch Wildwechsel. Wichtig ist Konzentration, da wegen der verminderten Sicht andere Verkehrsteilnehmer erst im letzten Moment wahrgenommen werden.