Verkehr Abgeordneter plädiert für neuen Radweg

Ratingen/Mettmann. · Martin Sträßer will aus Zeitgründen L 239-Sanierung und Radverkehr trennen.

Die Verbindungsstraße von Mettmann nach Ratingen ist eng. Sie soll ausgebaut werden. Ein Radweg ist allerdings nicht Teil der Planung.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Der fehlende Radweg entlang der L 239 durchs Schwarzbachtal in den Sanierungsplänen von Straßen NRW lässt Bürgern und Politik keine Ruhe. CDU-Landtagsabegordneter Martin Sträßer betont die Bedeutung einer Radweg-Verbindung zwischen Mettmann und Ratingen. Straßen NRW führt aus, dass für einen Radweg kein Planungsauftrag vorliege und die Sanierung der teils maroden Straße dringend nötig sei: Eine Neuplanung käme wegen der erneuten Zeitverzögerung nicht in Frage.

Sträßer: „In den vergangenen Jahren, ja Jahrzehnten, wurde beim Aus- beziehungsweise Neubau des zweiten Teilstücks der L 239 zwischen Ratingen und Mettmann viel versäumt. In der CDU-FDP-Regierungszeit zwischen 2005 und 2010 waren wir kurz vor einer Lösung, die dann unter rot-grüner Regierung wieder in weite Ferne geriet. Kurz nach dem Regierungswechsel im Mai 2017 haben deshalb mein Kollege Christian Untrieser und ich den neuen Verkehrsminister Hendrik Wüst eingeladen und er hat sich vor Ort ein Bild von der desolaten Situation machen können. Wir waren uns einig, dass es einer möglichst schnellen Lösung bedarf.“

Seit der Einführung von E-Bike und Pedelec würden Radwege nicht nur für den Freizeitverkehr immer bedeutender, so Sträßer mit Blick auf die Zukunft: „Die Verhältnisse im Straßenverkehr werden sich mittel- bis langfristig ändern. Mir ist deshalb wichtig zu betonen, dass eine schnelle Straßensanierung nicht auf Kosten des Radwege-Ausbaus gehen soll.“

Dies habe er auch in einem persönlichen Gespräch am 6. Dezember 2018 bei Straßen NRW deutlich gemacht. Ebenso wie in der Informationsveranstaltung, die im vergangenen Jahr in Mettmann stattgefunden hatte, sei dabei aber zugleich deutlich geworden, dass vermeintlich optimale Lösungen – Straßenneubau auf alter oder neuer Trasse inklusive Radwegen – keine realistischen, weil auf keinen Fall kurzfristig umsetzbare Lösungen seien.

Deshalb müsse aus seiner Sicht das Ziel sein, „Straßensanierung und Radwegebau zu entkoppeln“. Die Straße solle auf der bestehenden Trasse im Bestand saniert werden und möglichst zeitgleich solle ein Radweg realisiert werden. Die formale Trennung beider Vorhaben ermögliche eine höhere Flexibilität und erhöhe die Chance einer schnellen Umsetzung. Sträßer: „Ich bin den Vertretern des ADFC deshalb sehr dankbar und begrüße es außerordentlich, dass hier Möglichkeiten geprüft werden, wie der Radverkehr auf dieser Strecke geführt werden kann.“ Wie berichtet, hatten sich die Ortsvereine des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs Deuzschland (ADFC) in Mettmann und Ratingen für eine sichere Radwegeverbindung stark gemacht.

Angesichts der großen Zahl an Straßenbauvorhaben in NRW, die gegenwärtig abzuarbeiten seien, gehöre – landesweit gesehen – der Ausbau der L 239 sicher nicht zu den prioritären Maßnahmen, so Sträßer weiter. Umso wichtiger sei es, dass man vor Ort den vorgeschlagenen Weg mit Straßen NRW gemeinsam gehe und eine möglichst große Geschlossenheit zeige: „Deshalb möchte ich neben den Radfreunden ausdrücklich auch die Städte Mettmann und Ratingen sowie den Kreis Mettmann einladen, an dem Projekt mitzuarbeiten. Kommunen und Kreis stärken gerade ihre Aktivitäten zum Ausbau des Radwegenetzes zwischen den Städten. Vielleicht könnte dieser Radweg als Verbindung zwischen Ratingen und Mettmann dafür ein Vorzeigeprojekt sein.“

Martin Sträßer ist CDU-Landtagsabgeordneter für Velbert und Wülfrath sowie Teile von Mettmann (Goldberg, Metzkausen, Obschwarzbach).