Baden in Florida wieder gesundheitlich unbedenklich

Hamburg (dpa/tmn) - Ein Jahr nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko müssen sich Urlauber beim Baden an Floridas Stränden nicht um ihre Gesundheit sorgen. Wasserproben der Behörden hätten ergeben, dass Schwimmen dort unbedenklich sei, sagt Jörg Feddern von Greenpeace.

Am 20. April 2010 war die Bohrinsel Deepwater Horizon im Golf von Mexiko explodiert und hatte damit die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte der USA ausgelöst. Das ausströmende Öl verseuchte mehr als 1000 Kilometer Küste in den Bundesstaaten Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida.

Inzwischen seien das Wasser in Ufernähe und die Urlaubsstrände in den betroffenen Regionen von Ölklumpen befreit worden, sagt Tilo Krause-Dünow, der Geschäftsführer des Reiseveranstalters Canusa Touristik in Hamburg. Greenpeace-Ölexperte Jörg Feddern ist da skeptischer: Im Nordwesten Floridas habe er erst vor zwei Wochen dicke Ölklumpen an den Stränden gesehen.

Aus Veranstaltersicht sind die Folgen der Katastrophe kaum mehr zu spüren: Ein Jahr später spiele das Bohrinsel-Unglück bei der Urlaubsplanung der Deutschen keine Rolle mehr, sagt Canusa-Geschäftsführer Krause-Dünow. Die Zahl der deutschen Florida-Urlauber sei zuletzt deutlich angestiegen. Die Reiseveranstalter Dertour und Tui bestätigen das.

Greenpeace-Experte Feddern sieht die Sache etwas anders: Die Werte aus Wasserproben lägen zwar unterhalb besorgniserregender Grenzen. Doch ein Großteil der Ölmassen schlummere noch im Meer und drohe bei Stürmen an Land gespült zu werden. „Wenn ich in den Urlaub fahre und Öl am Strand finde, dann ist das ein komisches Gefühl“, sagt der Biologe. Noch jahrelang könne Öl an den Strand gespült werden. In den vergangenen Monaten seien auffällig viele tote Jungtiere oder Frühgeburten gefunden worden. Das zeige, wie schwer beschädigt das Ökosystem des Golfs ist.

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