Carnival führt „Handtuch-Polizei“ ein
Berlin (dpa/tmn) - Handtücher, mit denen leere Sonnenliegen blockiert werden, nerven so manchen Urlauber. Die amerikanische Reederei Carnival Cruises geht nun mit einer „Handtuch-Polizei“ dagegen vor.
Die amerikanische Reederei Carnival Cruises führt eine „Handtuch-Polizei“ ein: An Bord der „Carnival Breeze“ werden versuchsweise Handtücher entfernt, mit denen Sonnenliegen reserviert sind, teilte Carnival-Manager John Heald auf seiner Facebook-Seite mit. Die Passagiere wurden über das Bordfernsehen über die Neuerung informiert. Belegte Sonnenliegen seien eines der größten Ärgernisse an Bord von Kreuzfahrtschiffen, so Heald.
Die aus Mitarbeitern bestehende „Handtuch-Polizei“ soll laut Heald auf den Decks patroullieren. Wenn sie eine mit Handtuch oder anderen Gegenständen reservierte Sonnenliege sehen, kleben sie einen Aufkleber darauf. 40 Minuten später wird kontrolliert, ob die Liege nach wie vor reserviert ist. Ist das der Fall, wird das Handtuch entfernt und eine Mitteilung für den Passagier hinterlassen.
Nach dem Testlauf auf der „Carnival Breeze“ soll das Ergebnis überprüft werden und mit eventuell nötigen Änderungen auf die ganze Flotte ausgeweitet werden. Carnival Cruises ist eine Tochtergesellschaft des Carnival-Konzerns, zu dem unter anderem auch Aida und Costa gehören.
Auf Aida-Schiffen gibt es eine ähnliche Regelung wie bei Carnival schon länger, auch wenn Sprecherin Kathrin Heitmann das Wort „Polizei“ nicht in den Mund nehmen will. „Nach rund 30 Minuten wird das Handtuch entfernt und der Besitzer mit einem Zettel darüber informiert“, so Heitmann. Von den Passagieren habe man darauf positive Rückmeldungen bekommen.
Auch Tui Cruises hat in einigen Fahrtgebieten seit dem Jahr 2009 eine Liegestuhl-Kontrolle. Ist eine Liege längere Zeit nicht benutzt, fragen die Deck-Stewards zunächst bei den Nachbarn an, und verteilen dann „Strafzettel“, erläutert Sprecherin Godja Sönnichsen. Mit diesen werden die Nutzer der Liege aufgefordert, ihr Handtuch zu entfernen. Geschieht das nicht, wird es nach rund 30 Minuten entfernt. Dabei geht das Personal laut Sönnichsen mit Fingerspitzengefühl vor. Das Vorgehen werde von den Gästen sehr gut angenommen.