Deutsche buchen trotz Kälte nicht mehr Reisen

Berlin/Hannover (dpa) - Von wegen Sonne, Strand, Palmen und Meer: Trotz der Rekordkälte fliehen die Deutschen nicht massenweise zum Kurzurlaub in wärmere Gegenden. Das teilt der Deutsche Reiseverband mit.

„Es gibt sicherlich ein paar Menschen, die sich spontan für einen Trip in die Sonne entschieden haben, aber in den Buchungszahlen schlägt sich das nicht signifikant nieder“, erklärte Torsten Schäfer, Sprecher des Deutschen Reiseverbandes (DRV), am Dienstag (7. Februar). Der größte europäische Reisekonzern Tui berichtete zwar von einer insgesamt guten Buchungslage - allerdings nicht nur im Last-Minute-Geschäft.

Ein Grund für den nur gebremsten Drang zum Spontan-Urlaub dürfte aus Sicht des DRV sein, dass nur wenige Arbeitnehmer kurzfristig Urlaub bekommen können. Wer schulpflichtige Kinder hat, müsse sich ohnehin nach den Ferien richten, sagte Schäfer.

Bei der Tui hieß es, die Nachfrage der Deutschen nach Urlaubsreisen in den Süden sei zurzeit grundsätzlich hoch. Parallel zum starken Last-Minute-Bereich seien allerdings auch die Frühbucher-Angebote gut ausgelastet, sagte ein Unternehmenssprecher in Hannover: „Natürlich wird jetzt zunehmend südliche Wärme gebucht. Das hatten wir aber schon vor dem Einbruch der Kältewelle, als das Wetter in Deutschland noch ziemlich regnerisch war.“

Europaweit sei die Entwicklung sowohl bei kurz- als auch bei langfristig geplanten Urlauben im Januar in der Summe gut gewesen, erklärte Tui. Die vom britischen Crawley aus gesteuerte Pauschalreise-Tochter Tui Travel hatte am Dienstag Buchungszahlen vorgelegt, Vorstandschef Peter Long sprach von einem insgesamt zufriedenstellenden Trend. Ferienziele in ganz Nordafrika litten jedoch weiter stark unter den Folgen der Unruhen in der Region.