Kobra in Schnaps - Zoll-App klärt über illegale Souvenirs auf

München (dpa) - Etwas „Antikes“ auf dem Basar erstanden? Eine Antilope erjagt und das Fell eingepackt? Korallenschrott gesammelt? Welche Urlaubs-Mitbringsel beim Zoll Ärger machen könnten und besser nicht in den Koffer wandern, verrät die App vom Zoll.

Eine App für Smartphones soll pünktlich zu den Sommerferien Reisende vor illegalen Souvenirs warnen. Mit der kostenlosen Anwendung „Zoll und Reise“ können Urlauber jetzt rasch klären, welche Souvenirs sie bedenkenlos mitbringen können und bis zu welcher Menge sie zoll- und steuerfrei sind. Die vom Zoll entwickelte Software für iPhones und Android-Smartphones funktioniert auch offline, somit fallen keine Roaminggebühren an, wie der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Werner Gatzer, am Freitag bei der Vorstellung am Münchner Flughafen mitteilte.

Die Zollbeamten finden bei Urlaubsheimkehrern immer wieder skurrile und verbotene Mitbringsel. Insgesamt 59 Verstöße gegen das Washingtoner Artenschutzabkommen habe es in diesem Jahr am Münchner Flughafen bereits gegeben, sagt der Sprecher des Hauptzollamts München, Thomas Meister. Dabei seien 935 Waren sichergestellt worden, in denen unerlaubte Tierteile enthalten waren, darunter Rheumapflaster mit Affenhoden und Kobra in Reisschnaps. Der Schnaps koste in den Ursprungsländern in Asien etwa sieben Euro. „Bei uns kostet es ab 150 Euro Bußgeld aufwärts“, sagte Meister. „Das böse Erwachen kommt beim Zoll.“

Ein Reisender habe 50 lebende Reptilien in Stoffsäcken dabei gehabt, gut 30 davon waren geschützt, darunter Dornschwanzagamen, eine Echsengattung. „Er hat gesagt, er will sie essen“, berichtete Meister. „Bei der Kontrolle wollte er unter den Augen der Zollbeamten einem Reptil den Kopf abbeißen.“