Kolumne Gute Reise The Show must go on
Von Claudia Kasemann
Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation haben vor dem alpinen Ski-Weltcup im österreichischen Sölden kurzzeitig die Gebirgsstraße zum Rettenbachferner blockiert.
„Gran Becca“, die neue Rasant-Abfahrt am Matterhorn, sorgt noch vor der Premiere für Wirbel, weil über Klima, Nachhaltigkeit und Rennkalender diskutiert wird.
„Es geht wieder mal um vieles“, bemängelten jüngst Sportjournalisten, „aber, wie inzwischen so oft, kaum noch um den Sport selbst.“
Wundert das? Ungestört den Skiwinter einzuläuten, ist in Zeiten medialer Aufmerksamkeit für Klima, Wirtschaft und Politik kaum mehr möglich, wissen Sportler, Funktionäre und Unternehmer. Letztere rüsten mit Liften und Beschneiungsanlagen auf, so auch Dolomiti Superski, wo am 25. November die Saison beginnt. Ganze Regionen leben vom Urlaub im Winter – mit mehr oder weniger natürlichem Weiß.
Ski-Sause auf Geröll statt Schnee: Vielleicht war die PR-Aktion des Dolomiten-Skiverbunds auf der Insel Vulcano im Mittelmeer vor mehr als 20 Jahren ja ungewollt visionär?
Doch halt. Soweit ist’s noch nicht, auch wird vielerorts auf Umwelt- und Klimaschutz in Verbindung mit Tourismus gesetzt. Und der Sport wird auch künftig sicher nicht zu kurz kommen: The Show must go on.