Kolumne Gute Reise F(r)isch eingelegt
Ob raffinierte orientalische Süßspeisen oder famose mediterrane Küche – Reisen ist auch kulinarischer Genuss.
Doch ganz gefeit vor Reinfällen ist man nie. In einem Spezialitäten-Restaurant in Barcelona beispielsweise tischte der selbsternannte „König der Gambas“ vor Jahren einen Teller nicht mehr frischer Exemplare auf und bereicherte den Städtetrip um zwei Tage Hotelzimmer, inklusive intensiver Besichtigung des Sanitärtrakts und Fieber.
Nun könnte man Asterix und seinen Kumpel, den Fischhändler Verleihnix, anführen, demzufolge Qualitätsfisch auch schon mal längere Wege braucht und eben einen typischen Geruch hat.
Was im Comic witzig ist, ging anderswo in Gallien jetzt allerdings sehr ernst aus: In Bordeaux starb eine Frau, nachdem sie in einem bekannten Restaurant selbsteingelegte Sardinen verzehrt hatte. Der Gastronom räumte ein, dass er beim Öffnen der Einmachgläser einen „strengen Geruch“ bemerkt habe, sagte er der Zeitung „Sud Ouest“. Einige Sardinen habe er weggeworfen, die übrigen aber seinen Gästen aufgetischt. Medienberichten zufolge wird wegen fahrlässigen Totschlags ermittelt.
Die Geschichte in Barcelona ging am Ende zum Glück gut aus. Und der Gambas-König serviert auch heute noch. Hoffentlich nur Frisches.