Kolumne Gute Reise Sumpf statt Seine
Von Claudia Kasemann
Die Olympischen Spiele von Paris - ein Top-Event, geprägt von perfekter Show und sportlichen Höchstleistungen.
Dass es auch eine Spur bodenständiger und garantiert ohne Doping geht, beweisen Alternativ-Sportler vor allem auf der britischen Insel: Kennen Sie zum Beispiel die „Cotswold Olympicks“? Seit dem 17. Jahrhundert werden sie im idyllischen Chipping Camden ausgetragen. Disziplinen sind etwa das allseits beliebte Schienbeintreten („Shin Kicking“), Weitsprung aus dem Stand oder Rennen auf Seife.
Als noch älter gelten die schottischen Highland Games, wo starke Männer in Röcken Baumstämme werfen, riesige Steine wuchten oder gar Gummistiefel um die Wette schleudern („Welly Wanging“). Diese elegante Sportart stammt allerdings ursprünglich wohl aus Finnland, wo auch die „International Boot Throwing Association“ ihren Sitz hat. Der Weltrekord von Antti Ruusovirta aus dem Jahr 2012 liegt übrigens bei 68,03 Meter.
Ganz aktuell werden noch Teilnehmer gesucht für die Weltmeisterschaft im Sumpfschnorcheln („Bog Snorkelling“; Anmeldung unter https://www.green-events.co.uk) am 25. August im walisischen Llanwrtyd Wells - 60 Meter tauchen durch aromatisches Moor - wer würde da nicht spontan vom Titel träumen?