Neue Ausstellung: Kartoffeln und Friedrich der Große

Potsdam (dpa/tmn) - 15 „Kartoffelbefehle“ hat Friedrich der Große seinerzeit erlassen. Eine neue Ausstellung in Potsdam widmet sich nun der Rolle des Preußenkönigs bei der Verbreitung der damals nicht sonderlich geschätzten Kartoffel.

„König & Kartoffel“ heißt die Ausstellung, mit der sich das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte am Friedrich-Jahr beteiligt. Das Museum im Alten Kutschstall in Potsdam widmet sich vom 20. Juli bis 28. Oktober der Rolle Friedrichs des Großen bei der Verbreitung der Kartoffel in Preußen. Denn dass am 300. Geburtstag des Preußenkönigs am 24. Januar nicht nur Kränze, sondern auch Kartoffeln auf sein Grab gelegt wurden, ist kein Zufall: 15 „Kartoffelbefehle“ hat er erlassen, mit denen er seine Untertanen dazu bringen wollte, die schon bekannte, aber nicht besonders geschätzte Frucht anzubauen.

Die Ausstellung soll beleuchten, wie es dazu kam: „Den ersten Kartoffelbefehl gab es 1746 nach einer Hungersnot in Pommern“, sagt die Historikerin Antonia Humm, die die Ausstellung mit vorbereitet hat. „Der Kartoffelanbau stieg dann tatsächlich an.“ Den Höhepunkt erreichte er in Deutschland allerdings erst um 1900.

„Friedrich hat für den Kartoffelanbau nicht die Rolle gespielt, die ihm zugeschrieben wird“, sagt Antonia Humm. Und der König stand selbst offenbar auch gar nicht auf Kartoffelgerichte: „Wir haben Friedrichs Küchenzettel durchgesehen“, so die Historikerin. „Aber wir haben kein einziges Kartoffelrezept entdeckt.“

Kartoffelrezepte aus dem 18. Jahrhundert sind in der Ausstellung aber durchaus zu sehen, genau wie Küchenutensilien der Zeit und historische Bücher und Dokumente, die zeigen, wie der Preußenkönig für die Verbreitung der Kartoffel sorgen wollte: Etwa, indem seine Staatsdiener Saatkartoffeln verteilen ließen oder die evangelischen Pastoren mit dem Kartoffelanbau experimentierten.

Informationen:

- Die Ausstellung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte ist vom 20. Juli bis 28. Oktober jeweils dienstags bis donnerstags von 10.00 bis 17.00 Uhr, freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Einzeltickets kosten 5, ermäßigt 3,50 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist der Eintritt frei. Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Kutschstall, Am Neuen Markt 9, 14467 Potsdam, Telefon: 0331/620 85 50, E-Mail: info@hbpg.de

- Potsdam Tourismus, Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam, Telefon: 0331/27 55 88 99, www.potsdamtourismus.de

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