Trend Winterurlaub Neuer Trend: Winterurlaub im Hygge-Style
Die Alpenregion ist seit Jahrzehnten das beliebteste Reiseziel für Winterurlauber aus Deutschland. Als gemütlich und entspannend, kann ein Aufenthalt während der Hauptsaison aufgrund der Menschenmassen, die die Skianlagen und die viel zu kleinen Urlaubsorte hoffnungslos verstopfen, allerdings kaum beschrieben werden.
Dänemark ist zwar kein typisches Ziel für Winterurlauber, konnte sich aber in den letzten Jahren bei Personen, die ihren stressigen Alltag für ein paar Tage verlassen wollen, als großartige Alternative etablieren. Verantwortlich ist das vor allen der Hygge-Style, der auch dazu geführt hat, dass Dänemark im World Happiness Report mehrfach auf dem ersten Platz gelandet ist.
Hygge – Was ist das eigentlich?
Eine eindeutige Übersetzung für Hygge (ausgesprochen: hügge) gibt es. Laut Beschreibungen von Einheimischen und Urlaubern, die Hygge während der kalten Wintermonate zwischen Nord- und Ostsee erleben konnten, kommen Geborgenheit, Gemütlichkeit und Entspannung dem Hygge-Lebensgefühl aber sehr nahe. Wie der dänische Anthropologe Jeppe Linnet, der den Begriff Hygge erforscht, erklärt, kann dies im Winter zum Beispiel ein entspannter Abend am offenen Kamin mit einem guten Essen, sanfter Musik und der Familie und engen Freunden sein.
Inzwischen wird Hygge auch in Großbritannien und den USA gelebt. Laut dem britischen Guardian ist Hygge eine Motivation dazu, wichtige Beziehungen im nahen Umfeld wieder mehr Beachtung zu schenken und sich vom Konsum und dem Streben nach Wachstum abzuwenden. Unter dem Hashtag #hygge wird das dänische Lebensgefühl deshalb auch als Gegenpol zur Schnelllebigkeit des Neokapitalismus gesehen, der nach immer mehr strebt und den Menschen nicht mehr zur Entspannung und einer inneren Ruhe kommen lässt.
Ausländer, die noch mehr über die Lebenseinstellung Hygge lernen wollen, können spezielle Kurse an der School of Life und dem Morley College besuchen. Am besten ist es aber wohl Hygge selbst unvoreingenommen einmal in Dänemark zu fühlen.
Authentische Unterbringung in einem Ferienhaus
Erleben kann man auch in Dänemark Hygge nur in einem authentischen Ferienhaus abseits der großen Städte, die mit ihrem hektischen Leben einen Widerspruch zur gewünschten Entspannung und Ruhe sind. Passende Objekte vermittelt zum Beispiel der Dänemark-Spezialist Dansk aus Hamburg. Weil in Dänemark der Winter noch immer als Nebensaison gilt und die meisten Unterkünfte und Attraktionen wenig Gäste empfangen, ist ein Ferienhaus im Hygge-Style auch finanziell eine willkommene Alternative.
Neben der abgeschiedenen Lage trägt auch die Ausstattung des Ferienhauses zu einem hyggeligen Urlaub bei. Ein Kamin im Wohnzimmer oder in der Küche darf deshalb nicht fehlen. Weil der Winter in nordischen Dänemark sehr dunkel und kalt ist, sind für den Hygge-Style außerdem unzählige Lichtquellen und Kerzen, die im gesamten Haus verteilt werden, essenziell. Auch Kissen, Decken und warme Teppiche, die das Ferienhaus heimelig machen, sollten nicht fehlen.
Genuss statt Verzicht und Selbstoptimierung
Wie Jeppe Linnet erklärt „braucht jeder Mensch Hygge, um wieder Energie und Balance für sein Leben zu erlangen.“ Der Lebensstil steht damit in einem Widerspruch zur Selbstoptimierung dem Verzicht auf zucker-, fett- oder glutenhaltige Lebensmittel und lädt zum Genuss ein. Dies wird auch im Süßigkeitenkonsum deutlich, der in Dänemark mit 8,2 Kilogramm pro Jahr fast doppelt so hoch ist wie in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern. Zimtschnecken (Kanelbullar) und anderes Soul-Food dürfen in einem Hygge-Urlaub also nicht fehlen.
Aktivitäten im dänischen Winter
Neben der Entspannung im Ferienhaus, dem guten Essen und der intensiven Gespräche, bietet ein Winterlaub im Hygge-Style noch viel mehr mögliche Aktivitäten, die auch Kinder und Outdoor Liebhaber begeistern können. Spaziergänge am Winterstrand bilden einen aufregenden Kontrast zum warmen und hyggeligen Haus. Schlechtes Wetter kann auch im Hygge-Urlaub also nicht nur zum Verbleib im warmen Haus genutzt werden, sondern im Freien einen völlig neuen Blick auf das kleine Land und seine Küste ermöglichen. Besonders das Zusammenspiel von Licht und Farbe an einem regnerischen Wintertag und die spektakulären Wolkenformationen laden zum Träumen ein und begeistern vor allen Fotografen und (Hobby-)Künstler.
Interessante Wanderrouten gibt es in Dänemark reichlich. Die schönsten Strecken verlaufen mitten durch die atemberaubend schöne Naturlandschaft, die auch und gerade in den Wintermonaten so viel zu bieten hat. Diese Routen sind besonders zu empfehlen:
1. Der Treibweg
Der Treibweg, der bei den Dänen Drivvejen heißt, führt entlang der dänischen Nordseeküste und bietet ein Naturschauspiel nach dem anderen. Über 200 Kilometer können Wanderer innerhalb der dänischen Landesgrenzen auf dem Treibweg zurücklegen und sich dabei von der Schönheit der dänischen Nordseeküse begeistern lassen. Besonders faszinierend ist die Wegstrecke durch das Dejbjerg-Moor. Zu einer hyggeligen Einkehr nach einem langen Tag an der klaren Winterluft laden zwei Städtchen ein, die direkt am Treibweg liegen. Tonder, eine der ältesten Städte auf der Landbrücke zwischen Nord- und Ostsee und die kleine und urgemütliche Küstenstadt Brande. Hier gibt es neben hyggeligen Cafés und Gasthäusern auch das berühmte Kunstmuseum, das wirklich einen Besuch wert ist.
2. Der Inselpfad
Nicht minder idyllisch ist diese Wanderroute entlang des Südfünischen Inselmeeres. Über 220 Kilometer führt der Inselpfad durch atemberaubende Naturlandschaften und malerische kleine Städtchen und Dörfer, die immer eine hyggelige Herberge für eine kurze Einkehr oder sogar eine Übernachtung bereithalten. Die Hafenstadt Svendborg, der Strand von Stengade und die Insel Aerö gehören zu den absoluten Highlight auf dieser Strecke. Der Inselpfad ist auch für Familienwanderungen hervorragend geeignet, da er sich in mehrere kleine Etappen unterteilen lässt, die jeweils ein in sich stimmiges Erlebnis darstellen.
3. Der Seelandweg
Der Seelandweg ist die perfekte Wanderroute für Entdecker. Über 400 Kilometer erstreckt er sich quer durch Seeland. Ein beliebter Stopp ist die Insel Mön. Dort gibt es viele Großsteingräber aus der Jungsteinzeit. Das bekannteste von ihnen ist wahrscheinlich das Ganggrab Jordehoj. In der Nähe des berühmten Kreidefelsens Möns Klingt, von der UNESCO im Jahr 2014 zum Weltnaturerbe erklärt wurde, befindet sich außerdem das Erlebnis-Museum GeoCenter Möns Klint. Atemberaubende Naturschauspiele bieten auch die Dolmen und Hügelgräber aus frühester Zeit und die faszinierenden Moorlandschaften des Abkaer mose, die im Licht der Wintersonne mit ihrem Farbenspiel wie mystische Boten aus der Vergangenheit wirken.
Bernsteinjagd und Schatzsuche: Aktivitäten für Kinder im dänischen Winter
Kinder werden sich hingegen vor allen für die Bernsteinjagd begeistern, die im Winter große Erfolgschancen verspricht. Vor allem die dänische Nordseeküste ist ein guter Ort, um auf Schatzsuche zu gehen. Finden kann man Bernstein, der sehr leicht ist an auf dem Wasser schwimmt, meistens zwischen Steinen und Algen. Eine Suche im Gegenlicht erleichtert das Auffinden der schimmernden Bernsteine.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Bernstein zu bestimmen. Die typische Färbung ist kein eindeutiges Indiz, da es auch braunen, schwarzen oder sogar weißen Bernstein gibt. So lässt sich feststellen, ob der gefundene Schatz tatsächlich Bernstein ist:
Nach einem ausgiebigen Tag am Strand und einer spannenden Schatzsuche lieben es vor allem Kinder, es sich am Lagerfeuer gemütlich zu machen und Stockbrot zu backen. Für solche Abenteuer ist Dänemark im Winter besonders gut geeignet, denn die Strände sind um diese Zeit nicht mehr sehr gut besucht und es ist reichlich Platz, damit jeder sein idyllisches Plätzchen für ein Picknick und einen hyggeligen Abend finden kann. Da im Winter die Sonne in Dänemark früh untergeht, können dabei selbst die Kleinsten die traumhaft schönen Sonnenuntergänge genießen, die jetzt zu beobachten sind.
Bevor man allerdings am Strand ein Feuer entzündet, sollte man sich bei seinem Vermieter oder benachbarten Dänen noch nach einem passenden Ort erkunden, denn Lagerfeuer sind auch im naturverbundenen Dänemark nicht an allen Stellen erlaubt. Es gibt aber durchaus Strandbereiche und Abschnitte in der Dünenlandschaft, an denen ein gemütliches Grillfeuer möglich ist. In familienfreundlichen Feriendörfern werden solche Events häufig sogar gemeinschaftlich organisiert und vom Gastgeber ausgerichtet. Neben der atemberaubenden Kulisse lassen sich so auch noch nette Kontakte in hyggeliger Atmosphäre knüpfen.
Zusammenfassend zeigt sich, dass Hygge ein Ausstieg aus dem Alltag ist, der Entspannung und neue Energie bringen soll. Ein festes Muster, in das sich dieses Lebensgefühl pressen lässt, ist deshalb fast unmöglich zu definieren. Hygge bleibt damit vor allen eine persönliche Interpretationssache, die je nach Mensch durch eine individuelle Auslebung des nordischen Lebensstils geprägt wird.