Niederlande Texel: Winterurlaub an der Nordsee

Tosendes Meer und peitschender Sturm. Wer im Winter Urlaub auf Texel macht, muss sich warm anziehen.

Die tiefstehende Sonne wirft im Winter sogar mittags schon lange Schatten in den Dünen, der Sturm peitscht hohe Wellen an den Strand. 

Foto: Daniela Kebel

Es ist still. Unglaublich still. Auf dieser Insel, die von Ostern bis in den Herbst Hochsaison hat, wenn es nur so wimmelt von Urlaubern am Strand, auf Fahrrädern, in den zahlreichen Restaurants und den Geschäften in den großen und kleinen Orten. Im Winter kehrt Ruhe ein auf Texel, eisiger Wind fegt den Strand im wahrsten Sinne leer. Bis auf die Robusten, Abgehärteten – allen voran die Hundebesitzer – ist kaum jemand zu sehen. Sturm peitscht Hund und Mensch den Sand um die Ohren, der im Gesicht wie tausende Nadeln sticht. Dazu Temperaturen von maximal einstelligen Plusgraden. Das Meer bäumt sich in riesigen Wellen auf, die mit voller Wucht an den breiten Strand schäumen. Kaum Schiffe sind am Horizont zu sehen. Spaziergänger treffen oft stundenlang niemanden – weder am Strand, noch in den Dünen oder im Wald.

Nur wenige Touristen sind dann dort, es herrscht eine ganz andere Atmosphäre als während der Urlaubszeiten. Strandrestaurants sind zum größten Teil abgebaut, lediglich die Holzpfähle im Sand markieren, wo im Frühjahr die Holzbuden wieder errichtet werden. Wenige, wie beispielsweise Paal 17, sind ganzjährig geöffnet und trotzen Wind und Wetter. Zum Glück, denn nicht alle Restaurants haben geöffnet oder nutzen die touristenarme Zeit für Renovierungen.

Auch in großen Ferienanlagen wie beispielsweise De Krim ist kaum etwas los. Was im Sommer wie eine eigene Stadt mit Ferienhäusern, Restaurants, Supermarkt und Shops, Spiel- und Sportanlagen ist, wirkt im Winter verlassen. Ebenso die Campingplätze in den Dünen von De Koog: kein Wohnmobil, kein Zelt.

Hotels sind günstiger,
Schafsfelle dicker

Geschäfte in De Koog schließen früher und haben teilweise montags und dienstags komplett geschlossen, nur die größten behalten ihre regulären Öffnungszeiten bei. Während im Advent alles festlich illuminiert ist und sogar die Fenster der kleinen Dorfkirche pink erstrahlen, kehrt Anfang des Jahres Normalität ein. Restaurants öffnen nach der Feiertagspause wieder, Fischrestaurants allerdings erst einige Wochen später. Hotels haben in der Regel ganzjährig geöffnet, die Zimmerpreise sind günstiger als während der Hochsaison. Ausflugsziele wie Museen oder der Leuchtturm haben geöffnet, bei Sturm bleibt allerdings die Aussichtsplattform geschlossen.

In Den Burg erlebt man zu dieser Zeit den Alltag der Einheimischen. Kein Gedränge von Touristen, noch nicht einmal in den Läden. Trotzdem ist der Ort lebendig, es wird eingekauft, gegessen, geredet. Der Markt am Montag ist voll wie immer.

Wer Texel einmal ganz anders erleben will, sollte im Winter hin. Vor allem Fans von Schafsfellen und Wolljacken. Denn im Winter gibt es ein riesiges Sortiment an Strickjacken und dicken Fellen, letztere sogar in pink, grün, türkis und natürlich orange.