Bitte mit Pink - Skiausrüstung für Frauen

München (dpa) - Das ist was für Tussis, sagen die einen. Die anderen finden Skikleidung in Rosa, Helme mit Blumenmuster und Stöcke in Türkis einfach schön. An der Ausrüstung für Frauen scheiden sich die Geister - unumstritten ist aber ihr Nutzen.

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Sie sieht hübsch aus und ist gerne mit Blümchen verziert: die Wintersportausrüstung für Frauen. Eigentlich jeder Hersteller, der solche Modelle im Programm hat, nutzt die Farbe Pink oder verziert sie mit Blümchen. Aber an den Sportgeräten scheiden sich die Geister. Viele gute Sportlerinnen erzählen, sie fahren lieber mit Männerski. Sie sind härter und schwerer zu fahren, was aber gute Skifahrerinnen eben können - es ist eine Frage der Eitelkeit. Andere wiederum stehen einfach nicht auf den Mädchenlook der Modelle.

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Dennoch sind sie kein überflüssiger Schnickschnack: „Ausrüstungen speziell für Frauen machen absolut Sinn“, sagt Andreas König vom Deutschen Skiverband. Frauen haben einfach einen anderen Körperbau. Sie haben Brüste, oft einen größeren Po - und damit einen anderen Körperschwerpunkt. Daher sind die Bindungen nach Angaben des Herstellers Dynastar in der Regel um einen Zentimeter weiter nach vorne gesetzt, auch beim neuen Modell Glory.

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Und da ist natürlich das Gewicht: Frauen sind kleiner und in der Regel leichter, von durchschnittlich 14 Kilogramm weniger und 13 Zentimeter Größenunterschied geht das Unternehmen aus. Daher können Frauen beim Skifahren weniger Kraft einsetzen - also muss das Gewicht des Skis reduziert werden.

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Das setzen die Hersteller zum Beispiel um, indem sie zu anderen Holzarten greifen: Bei der Vantage-Kollektion von Atomic zum Beispiel bestehen die Modelle für Männer aus Esche und Pappel. Die der Frauen nur aus dem leichteren Pappelholz. Nordica nutzt für die neue Belle-Serie eine Art Sandwichtechnik aus Balsaholz. Dabei handelt es sich um sehr leichtes Hartholz, das aufgrund einer besonderen Wabenstruktur der Zellwände zu 60 Prozent aus Luft besteht. K2 hingegen spart Material ein: Die Modelle der nach Jahren wieder aufgelegten und überarbeiteten Mädchenserie Luv haben Kanäle, die längs durch die gesamte Skimitte laufen.

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Frauen brauchen auch andere Brillenformate und kleinere Helme. Vieles lässt sich einfach etwas kleiner planen und ohne großen Aufwand konfigurieren: So bringt Alpina zum Beispiel zur Saison 2015/16 mit der Brille Granby S ein Sondermodell heraus, angelehnt an eine im vergangenen Jahr für Männer entstandene Serie.

Aber nicht alles ist so einfach von Männermodellen abzuwandeln: So haben Frauen oft dickere Waden, die auch tiefer ansetzen als die von Männern, sowie einen höheren Spann, erklärt DSV-Experte König. Folglich brauchen sie anders geschnittene Schuhe, damit diese nicht einschneiden. Der Hersteller Head setzt zum Beispiel auf niedriger sitzende Manschetten bei seinen Frauenmodellen. „Denn Damen haben schmalere Fersen“, erklärt Produktmanager Tassilo Weinzierl.

Natürlich mehr mit optischen Fragen müssen sich Hersteller von Kleidung für Frauen auseinandersetzen: Sie soll zwar bequem sein und die Bewegungsfreiheit von weiten Baggyhosen bieten, aber eben nicht wie Baggyhosen aussehen, erklärt Anne May Slinning, Freeski-Fahrerin und Beraterin für Haglöfs. Denn sexy sind diese Hosen nicht, die man etwa von Snowboardern kennt. Und die weibliche Silhouette mit Taille soll erkennbar sein, darauf wurde bei der Kollektion Skade geachtet, die Slinning mitentwickelt hat.

Aber: Übertreiben darf man es auch nicht, erklärt die Sportlerin. Zu eng anliegende Jacken behindern auf der Abfahrt. Oder es lässt sich kein Rucksack bequem darüber tragen.

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