Österreich Festspielzeit zwischen See und Bergen

Auf der größten Seebühne der Welt im österreichischen Bregenz am Bodensee wird vom 20. Juli bis 21. August die Oper Turandot von Giacomo Puccini gespielt. Ein Besuch der Festspiele, die dieses Jahr ihr 70-jähriges Bestehen feiern, lässt sich dabei gut mit einem Wochenende im Bregenzerwald kombinieren. Die Tourismusverbände bieten zudem spezielle „Festspielpakete“ an.

Beeindruckende Kulisse: Die Bregenzer Festspiele zeigen vom 20. Juli bis 21. August die Puccini-Oper Turandot. Foto: Bregenzer Festspiele

Sommerzeit ist Festspielzeit: Aber nicht nur in Bayreuth und Salzburg erklingen weltbekannte Opern, auch Bregenz bringt wieder musikalischen Hochgenuss auf die größte Seebühne der Welt.

Erhlolung pur: Die Sonne am Ufer des Bodensees genießen. Ein Muss ist auch eine Schiffstour in der Bregenzer Bucht. Foto: Vorarlberg Lines

Am 20. Juli beginnt die zweite Spielzeit der Oper Turandot von Giacomo Puccini, die bis zum 21. August wieder rund 200.000 Besucher zum Festspielhaus am Bodensee ziehen wird. Besonderer Blickfang wird dabei das außergewöhnliche Bühnenbild sein. Regisseur Marelli, der in Personalunion als Bühnenbildner tätig war, ließ eine 72 Meter lange Chinesische Mauer in den See stellen — mit einem Gewicht von 335 Tonnen.

Einzigartiger Blick auf Bregenz und den Bodensee von der Pfänderbahn. Foto: Otmar Heidegger Archiv Pfänderbahn AG

Die komplette Bühne ist auf 119 Holzpfählen im See errichtet — im Zentrum eine multifunktionale Drehbühne. Kein Vergleich mehr zu den Anfängen der Festspiele, die dieses Jahr ihr 70-jähriges Bestehen feiern. Was im August 1946 als Bregenzer Festwoche auf zwei Kieskähnen als improvisierte Bühne mit dem Spiel auf dem See begann, entwickelte sich in sieben Jahrzehnten zum renommierten internationalen Festival. Sogar James Bond wurde auf die preisgekrönten Opernkulissen aufmerksam und jagte in „Ein Quantum Trost“ durch das Festspielareal.

Die Bregenzer Festspiele feiern dieses Jahr ihr 70-jähriges Bestehen. Rund 7000 Zuschauer fasst die Tribüne am See. Foto: Bregenzer Festspiel/Anja Köhler

Foto: anja koehler

Schon am Tag zieht die beeindruckende Bühnenkonstruktion bei einem Spaziergang oder bei einer Schiffstour von der Bregenzer Bucht über den Bodensee alle Blicke auf sich. Wenn dann aber die Sonne im Bodensee versinkt und die Lichter rund um das Ufer erglühen, erwacht das Bühnenbild erst zum Leben.

Blick auf Schwarzenberg im Bregenzerwald. Vom 23. bis 31. August findet dort die Schubertiade statt. Foto: Popp Hackner/Vorarlberg Tourismus

Spektakuläre Licht- und Farbeffekte, Videosequenzen sowie Feuerkünstler und riesige Wasserfontänen entfachen bei Nacht eine zauberhafte Atmosphäre. Drachen, Lampions und vor allem die riesige Terrakotta-Armee mit ihren 200 Kriegern entführen die fast 7000 Besucher auf der Tribüne in eine magische fernöstliche Welt.

Wenn dann ein leichter Wind vom Bodensee herüber weht, der Blick über die nahen Alpengipfel schweift, eine Entenfamilie leise schnatternd ihre Bahnen um die Bühne zieht und die berühmte Arie „Nessun dorma“ erklingt, weiß man wieso eine Opernvorstellung unter freiem Himmel so ein faszinierendes Erlebnis ist.

Am besten kombiniert man seinen Festspielbesuch mit einem verlängerten Aufenthalt in Bregenz und im nur etwa eine Stunde Autofahrt entfernten Bregenzerwald. Spezielle Festspielpakete der Tourismusverbände verbinden Kulturgenuss mit Erholung in der einzigartigen Natur des Bregenzerwalds. Es gibt zahlreiche Freizeit-, Sport- und Wellnessangebote.

Bregenz bietet neben schönen Einkaufsmöglichkeiten, auch eine tolle Gastronomieszene und interessante Museen. Ein Muss ist natürlich eine Schiffstour über den See sowie eine Fahrt auf den Pfänder, um den atemberaubenden Rundblick über den Bodensee und die Berge zu genießen.

Unbedingt sollte man im Bregenzerwald einen Abstecher zum Frauenmuseum in Hittisau machen. Es ist das erste und einzige Frauenmuseum Österreichs. Es zeigt wechselnde Ausstellungen, die eine frauenrelevante Thematik aus den Bereichen Geschichte, Kunst, Architektur, Sozialgeschichte, Ethnologie, Handwerk etc. durchleuchten.

Bis zum 26. Oktober ist dort noch die Ausstellung "Ich, am Gipfel!" zu sehen. Alpinismus war lange Zeit vorwiegend Männersache. Dennoch gab es immer schon bergsteigende Frauen. Die Ausstellung im Frauenmuseum Hittisau ist eine kulturhistorische Annäherung an die Frauenalpingeschichte. Es werden die großen Alpinistinnen des 19. und 20. Jahrhunderts vorgestellt. Die Ausstellung stellt weibliche Lebensgeschichten und Lebensentwürfe vor, spürt Vorurteilen und Anfeindungen nach, zeigt die Selbstermächtigung von Alpinistinnen auf und untersucht Differenzen bezüglich der Beweggründe bergsteigender Frauen.

Gleichzeitig wird der Blick auf jene Frauen gelenkt, die immer schon in den Bergen gelebt und gearbeitet haben: Bergbäuerinnen, Sennerinnen, Hirtinnen, Trägerinnen, Wilderinnen, Schmugglerinnen, Hüttenwirtinnen und Bergführerinnen kommen zu Wort. Informationen unter www.frauenmuseum.at

Extra-Tipp: Vom 23.- 31. August findet zudem die Schubertiade in Schwarzenberg im Bregenzerwald statt. International bekannte Interpreten und Ensembles gestalten über 50 Liederabende und Konzerte. Die Schubertiade gilt als bedeutendstes Schubert-Festival der Welt und feiert dieses Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum. Im Package des Tourismusverbands Bregenzerwald inkludiert sind drei Konzertkarten, die Übernachtungen sowie Tickets für den Schubertiade Shuttle-Bus. Weitere Infos www.schubertiade.at

Die Autorin wurde von Österreich Werbung unterstützt.

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