Karibische Insel: Anquilla lockt viele Promis an

The Valley (dpa/tmn) - Für Backpacker ist die Insel zu teuer, für Promis nicht. Schon Sharon Stone, Claudia Schiffer, Dustin Hoffman und Janet Jackson waren auf Anguilla. Auch die Queen höchstpersönlich ließ sich einen Besuch der karibischen Insel nicht nehmen.

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Königin Elizabeth II. kam nicht wegen der 33 weißen Puderzuckerstrände. Sie reiste als Staatsoberhaupt zur Visite auf ihre Insel Anguilla. Die ist flach, geschlängelt, 16 Kilometer lang und 5 Kilometer breit. Beim Empfang für Ihre Majestät hatte der damalige Chiefminister Emile Gumbs große Mühe, wenigstens 30 Inselbewohner zur offiziellen Begrüßung mit der Queen zu bewegen. Das war im Jahr 1994.

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Doch 20 Jahre später schätzen die meisten Anguillaner ihre Queen und Besuche von Promis wie Quincy Jones, Shaquille O'Neal und Denzel Washington - denn die sind gut für das Image. Um Autogramme bitten die Bewohner selten. Janet Jackson wurde schon ohne Bodyguard im Supermarkt gesichtet. „Wir sind ein selbstbewusstes Volk“, sagt der heute 85 Jahre alte Gumbs.

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Die meisten Hotels und Edelvillen liegen im reicheren Westen der Insel. Im Osten leben mehr Einheimische. Dort gibt es auch mehr Supermärkte, Rum-Bars und Kirchen. Faszinierende Strände gibt es auf Anguilla überall.

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Sonst bietet die Koralleninsel viel Buschwerk, ein paar Feuerbäume, Nadelhölzer, Muschelkalk und Felsen. In Gärten sprießen Bougainvillea, Hibiskus, Oleander. Es gibt keine Papageien, dafür Möwen und Kolibris.

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Das Heritage Museum des Historikers Colville Petty in East End zeigt Zeugnisse von Anguillas unblutiger Revolution. 1967 verjagten die Einwohner die Polizisten des ungeliebten, dominanten Nachbarn St. Kitts, ebenfalls britisch. „Das hat unsere Menschen zusätzlich stolz gemacht“, sagt Petty.

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1969 lächelte die Welt über Großbritanniens Invasion in Anguilla. Wie es auf dem Eiland wirklich zuging, war in London damals wohl unbekannt. Die Inselbewohner begrüßten die Soldaten freundlich, wollten unter der Krone bleiben, aber weg von St. Kitts. Das haben sie erreicht. Dann halfen die Briten beim Schul- und Straßenbau.

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Heute sind die sonst so selbstbewussten Anguillaner wegen anhaltender Rezession, hoher Arbeitslosigkeit und zunehmender Verbrechen verunsichert. Ausländische Investoren reagieren zögerlich. Die meisten Hotels haben bessere Zeiten erlebt.