Queensland: Stadt, Land, Strand

Wer an die Ostküste Australiens reist, wird überrascht: von sonnigen Gemütern und Gelassenheit.

Düsseldorf. Auf den ersten Blick gibt es in Queensland nichts, das nicht auch europäische oder amerikanische Reiseziele bieten. Auf den zweiten Blick ist dann aber doch vieles anders: Die Wälder sind subtropisch mit Palmen, Kletterpflanzen und Eukalyptusbäumen, statt der Rehe grasen Kängurus am Straßenrand, die Strände sind länger und breiter.

Es liegt eine besondere Stimmung über dem Haupttourismusgebiet Australiens, eine entspannte, lebensfrohe. Fragt man auf der Straße einen Fremden nach dem Weg, antwortet er, als hätte er überraschend einen alten Freund getroffen.

Die gute Laune muss an der Sonne liegen, die beinahe jeden Tag scheint. Schon früh morgens sind Rennradfahrer auf den Straßen von Brisbane unterwegs, Training auf dem Weg zur Arbeit. Mütter mit Kinderwagen joggen die Uferpromenade des Brisbane Rivers entlang, Touristen erkunden die Stadt bei geführten Radtouren. An jeder Ecke Fitnessstudios — ein Land für Sportler. Muskulöse junge Männer sonnen sich am kleinen Strand, der „Australische Surfer“ ist einfach überall.

Übrigens: Wer mehr durchtrainierte Körper sehen will, gönnt sich Ferien in Noosa. Rund 150 Kilometer lang erstreckt sich die Sunshine Coast, der Strand zwischen Brisbane und diesem eleganten Küstenort. Dieser Küstenabschnitt belegt Rang zwei auf der touristischen Beliebtheitsskala hinter der Golden Coast südlich von Brisbane.

Die zwei Millionen-Metropole und Hauptstadt Queenslands besitzt einen besonderen Schatz: Paddington. Dieser Stadtteil hat sich als Designer-Viertel etabliert, winzige Boutiquen mit selbst entworfener Mode, kleine Schmuckläden, Shops mit Antiquitäten oder edlen Schokoladenkreationen und Cafés laden zu einem Stadtrundgang ein.

Amanda Kruse führt Interessierte durch die ruhigen Straßen von Paddington. „Hier gibt es keine Massenware, keine großen Modeketten. Alle Shops sind Unikate.“ Und wahre Schatzkammern: Maritime Deko-Artikel, Seifen, Souvenirs, alte Bücher und Modeschmuck finden sich ebenso wie Plüschkissen, knallbuntes Geschirr und teure Kleidung.

Amanda bietet Stadtrundgänge zu verschiedenen Themen an. So klappert sie Modeboutiquen ab oder nimmt ihre Gäste mit auf eine kulinarische Häppchen-Tour (www.shopinstyleescape.com). Von Brisbane aus lassen sich das bergige Hinterland mit seinen subtropischen Regenwäldern wie auch die Küste erkunden. Und wer in Noosa noch dachte, ein Strand wie jeder andere, wird in Hervey Bay etwa 200 Kilometer von Brisbane entfernt eines Besseren belehrt: Sanft rollen die Wellen an den hellbraunen Strand, der sich kilometerweit erstreckt.

Eine kleine Holztreppe führt von der Promenade, die den Strand von der Hauptstraße trennt, hinunter ans Meer. „Hallo, wie geht’s?“, ruft ein Spaziergänger. Er bleibt stehen und fragt, woher man komme, wie lange man bleibe. Ein paar Hundebesitzer gesellen sich dazu, ruckzuck unterhält sich eine Gruppe fremder Menschen übers Woher und Wohin.

„Hier ist der Hundestrand, wir treffen uns jeden Morgen und jeden Abend“, erzählt einer. Arbeiten? Nein, hier lebe man einfach. Und das richtig gut, denn die Straßen rund um die verschiedenen kleinen Zentren Hervey Bays sind gesäumt von akribisch gepflegten Vorgärten mit individuell gestalteten Bungalows und Häusern. Eine schmucke Marina mit Cafés und Restaurants liegt in einer Bucht, teure Yachten und kleine Motorboote dümpeln darin. Dahinter wieder endlos breiter Sandstrand, fein, weich und bei Ebbe voller Muscheln.

Ein absolutes Highlight findet jedes Jahr von August bis Oktober statt: Dann schwimmen tausende Buckelwale in die warmen und fischreichen Gewässer vor Hervey Bay, um ihre Jungen zur Welt zur bringen.

„In Hervey Bay leben viele Rentner, aber auch immer mehr junge Familien“, sagt John Örning, Hotelmanager des Fünf-Sterne Best Western-Hotels. Der Schwede ist erst vor kurzem nach Australien gekommen, mag die entspannte Atmosphäre des Orts. „Hier sind immer alle gut gelaunt, auch die Gäste.“

Kein Wunder, denn die Villen des „Quaterdecks Retreat“ sind Feriendomizile der Extraklasse. „Wir vermieten von einer Nacht bis hin zu einem Jahr.“ Viele nutzen eine solche Villa als mehrmonatigen Wohnsitz. Für Auszeit oder Winterziel. Denn Hervey Bay ist „the easy way of life“. Leicht und entspannt.