Natours Reisen „Wandern mit Hund liegt im Trend“

Der Reiseveranstalter bietet, was der Name schon sagt: Touren in der Natur.

Foto: Tom Lamm

Mit einem ausgebauten Camping-Bus in den 80er-Jahren und zwei Freunden, die damit nach Asien gefahren sind, fing alles an. „Es war eine abenteuerliche Zeit“, erinnert sich Geschäftsführer Ulli Vogel. Obwohl er selbst bei dieser Gründungsfahrt gar nicht dabei war, sondern erst später ins Geschäft seiner Freunde eingestiegen ist. „Uns verbindet die Leidenschaft fürs Reisen“, sagt er. Mit den ersten Gästen ging es dann nach Schweden und Marokko. „Wir haben handgeschriebene Zettel kopiert und verteilt, auf denen stand, dass wir Mitfahrer suchen.“

Ulli Vogels Debüt war eine Kanutour in Frankreich, die bis heute als Klassiker im Angebot ist. Boote, Zelte, Lagerfeuer — Outdoor-Romantik pur. „Kanufahren ist im Gegensatz zu den Adrenalinsportarten sehr entspannend. Und was noch wichtiger ist: Man hinterlässt keine Spuren in der Natur“, sagt Vogel. Egal ob Wanderurlaub, Rad- oder Bootstour: Eine besonders gute Kondition brauchen die Mitreisenden nicht. „Wir bieten Urlaub der ruhigen Art in der Natur.“ Gehe die Reise in die Berge, werde es natürlich auch mal anstrengend. „Meistens legen wir sogar einen Ruhetag ein“, sagt Vogel.

Die Auswahl der Unterkünfte fällt dem Veranstalter, der Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz legt, gar nicht so leicht. „Wir suchen sie mit der Lupe“, gesteht Vogel. Die Materialien sollen natürlich, die Häuser von historischer Bedeutung oder typisch für die Region sein. „Authentisch muss es ein“, erklärt Vogel. Zum Beispiel eine Pension oder ein Hotel mitten in den Weinbergen von Südfrankreich.

Viele Reisen sind Rundreisen, teilweise wird gezeltet. Aber es gibt auch feste Standorte, von denen aus die Ausflüge unternommen werden. Ebenso handverlesen sind die Guides vor Ort. „Unsere Reiseleiter sind mit Herzblut dabei“, weiß Vogel. „Die Teilnehmer sollen sich rundum wohl fühlen.“ Dabei geht es in erster Linie darum, neue Perspektiven der Destination zu erschließen. Deshalb bietet Natours Reisen immer einen Mix aus verschiedenen Aktivitäten.

Statt zu Fuß oder per Bus geht es beispielsweise mit dem Fahrrad durch Paris. Durch Seitenstraßen abseits des Rummels und über Schleichwege. „Erlebnisse jenseits der touristischen Highlights bleiben in Erinnerung“, sagt Vogel.

Um eindrucksvolle Ferien mit Bewegung in freier Natur zu verbringen, brauche man auch gar nicht weit zu reisen. Zum Beispiel eigne sich Mecklenburg-Vorpommern hervorragend für jegliche Aktivitäten. Das Gruppenerlebnis steht bei den Reisen im Mittelpunkt. „Etwa 75 Prozent unserer Gäste reisen allein, nur wenige kommen als Paar oder mit Begleitung.“ Die stärkste Buchungsgruppe ist zwischen 40 und 65 Jahre alt. Da das Reisen möglichst umweltverträglich sein soll, liegt der Schwerpunkt in Europa.

Ulli Vogel, Hundebesitzer

Vor rund fünf Jahren hat Ulli Vogel einen weiteren Unternehmenszweig gegründet: Hunde-reisen. Zusammen mit Juma, seinem Rhodesian Ridgeback. „Wer gern wandert, weiß: Mit einem Hund unterwegs zu sein ist ideal“, erzählt Vogel begeistert. Und: „Man muss ja eh mit ihm raus.“ Diese Reisen liegen ihm besonders am Herzen und er baut sie immer weiter aus. „In den vergangenen zehn Jahren hat sich viel geändert“, sagt er. Vor allem bei den Unterkünften. „Mit einem Hund ein Zimmer zu bekommen, ist meistens kein Problem. Aber kommt man gleich mit einer Gruppe und zwölf Hunden, wird es schon schwierig.“

Der Fokus dieser Reisen liegt auf Deutschland mit Osnabrücker Land und Teutoburger Wald, Rügen, der Nordsee sowie Österreich, Frankreich und der Slowakei. Die Einreise ist mit Heimtierausweis und dem gechipten Vierbeiner unproblematisch innerhalb der EU. „Hundereisen liegen im Trend“, stellt Ulli Vogel anhand seiner etwa 40 Tages- oder Mehrtagesausflüge mit den Vierbeinern pro Jahr fest. Er hat sich auch in Hundekommunikation weitergebildet, um die Interaktion zwischen den Tieren besser zu verstehen. Witziges erlebt er dabei jedes Mal. „Wir hatten bei einer Wanderung mal einen Chihuahua dabei“, erinnert er sich. Immerhin war die Tour etwa 15 Kilometer lang. „Wohl jeder dachte, dass der kleine Hund das niemals schafft. Aber von der ganzen Strecke ist er maximal 20 Meter getragen worden.“

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