„Splitboards“: Tourengehen für Snowboarder

München (dpa/tmn) - Der Trend zum Tourengehen erreicht nun auch die Snowboarder. Auf der Internationalen Wintersportmesse ispo in München (6. bis 9. Februar) präsentieren in diesem Jahr einige Hersteller wie K2 oder Völkl erstmals sogenannte Splitboards.

Diese Snowboards bestehen aus zwei Hälften, die entriegelt als Tourenski genutzt werden. Grund für den Trend sei, dass die Snowboarder älter werden und weg von überfüllten Pisten und teuren Liften wollen, vermutet Reinhard Schitter, Produktmanager beim österreichischen Hersteller Atomic. Neben dem Wunsch nach Ruhe in der Natur habe auch ein Film mit dem Freerider Jeremy Jones, in dem „Splitboard“-Touren gezeigt wurden, den Mini-Boom befeuert, erklärt Andy Threimer vom US-Hersteller K2. Der allgemeine Trend zu Tourenski- und Fitnessangeboten dürfte ebenfalls seinen Teil beitragen, sagt Stefan Feil vom US-Hersteller Burton: „Die Leute steigen nach der Arbeit noch schnell die Piste hoch.“

Die meisten Hersteller nutzen in ihren „Splitboards“ das gleiche Verriegelungssystem. Dabei werden die Bindungen mit der Hilfe eines Metallstiftes von der schrägen Snowboard- in die gerade Aufstiegsposition ummontiert. Das Umbauen dauere wenige Minuten, Werkzeug sei nicht notwendig, sagt Threimer. Zum Aufsteigen müssen der rechte und der linke Ski vertauscht werden, damit sie sich nicht verhaken.

Atomic geht einen eigenen Weg mit einem speziellen Verschlusssystem und Boards mit „Schwalbenschwanz“: Zum Aufstieg werde das Board einfach umgedreht - und die runden Enden der beiden Hälften werden dann zu den Schaufeln, erklärt Schitter.

Eine komplett neue Erfindung sind „Splitboards“ zwar nicht. Sie werden seit einigen Jahren angeboten, wenn auch bei Herstellern wie Never Summer bisher nur auf Kundenanfrage. Bisher hätten sie sich nie durchgesetzt, sagte Threimer, „aber jetzt ist der Trend da“.